Wirtschaftliche Not und politische Drangsal veranlassten Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen aus vielen Teilen Deutschlands, sich eine neue Heimat zu suchen. Manche dieser Kolonien sind noch heute erkennbar. Beispiele:

Seeford Town (Jamaika): 1834 trafen die ersten 64 Deutschen aus dem Weserbergland ein, die nach Abschaffung der Sklaverei für die Plantagenarbeit angeworben wurden. Ihre heute lebenden Nachfahren sind zumeist arm.

Puhoi (Neuseeland): 83 Auswanderer verließen 1863 ihre Heimat Böhmen, um nahe Auckland zu siedeln. Noch heute wird dort böhmisches Brauchtum gepflegt.

Barossa-Tal (Australien): Dort ließen sich 1844 Schlesier als Bauern nieder. Ihre Nachfahren sind erfolgreiche Winzer.

Pucon (Chile): Sachsen, Schwaben, Hessen und Schlesier bewirtschaften seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Region unterhalb des Vulkans Osorno. Und noch heute gibt es deutsches Vereinsleben mit Gesang, Skat und Freiwilliger Feuerwehr.