Seit 50 Jahren liegt das Wrack der Viermastbark "Pamir", ein nasses Grab für 80 brave Seeleute, schon auf dem Grund des Atlantiks. Der Windjammer ist unvergessen, das Geheimnis seines Untergangs jedoch immer noch nicht geklärt. Zwei Autoren sind der Wahrheit jetzt jedoch sehr nahe gekommen:

Der Journalist und Buchautor Eigel Wiese ist überzeugt, dass die "Pamir" einem "Schaden an der Außenhaut mit nachfolgendem Wassereinbruch" zum Opfer fiel. In seinem neuesten Buch "Pamir Glanz und Untergang eines Segelschiffes" (Koehler Verlag, Euro 19,90) weist er auf den enthüllenden letzten Funkspruch des Schiffes hin: "German Fourmastbark Pamir' broken." Broken bedeutet gebrochen" oder "zerbrochen". Wenn das Schiff technisch in Ordnung gewesen wäre, hätte es überleben können", glaubt Wiese. Das Lübecker Seeamt hatte dagegen Fehler der Schiffsführung für die Katastrophe verantwortlich gemacht.

Der Bremer Schriftsteller Johannes K. Soyener rückt in seinem Roman Sturmlegende. Die letzte Fahrt der Pamir" (Lübbe Verlag, Euro 22,90) den "Stolz der deutschen Handelsflotte" sogar in die Nähe eines Seelenverkäufers, dessen rostiger Rumpf leckte, dem Geld für dringliche Reparaturen fehlte, dessen Risiko durch Profitgier erhöht wurde und dessen überlasteter Funker die entscheidenden Sturmwarnungen nur teilweise mitbekommen hatte.

Aber die Legende wird weiterleben, denn der überlebende Kochsmaat Dummer sagt: "Für mich gibt es wohl 20 Möglichkeiten, warum die Pamir` unterging - und alle Gründe sind ein bisschen wahr."