LONDON/LAGOS. Im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima beteten gestern eine halbe Million Gläubige für ihre sichere Rückkehr, die Fußballer des FC Everton aus Liverpool traten bei ihrem Spiel gegen Chelsea London in Madeleine-T-Shirts an. Die Entführung der kleinen "Maddie" aus einer Ferienanlage in Portugal hat eine Welle des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Zehn Tage nachdem das britische Mädchen aus dem Hotel gekidnappt wurde, ist eine Rekord-Belohnung ausgesetzt worden.

Prominente wie Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling (41) sammelten rund 3,7 Millionen Euro. Allein 2,2 Millionen Euro kommen von der Sonntagszeitung "News of the World". Rowling habe den größten Einzelbetrag gespendet, gab die Zeitung bekannt. Rowlings Tochter sei in Portugal geboren, nicht weit von dem Ort, wo "Maddie" entführt wurde.

Zu den Spendern gehören auch Virgin-Chef Sir Richard Branson (56) und Manchester-United-Fußballer Wayne Rooney (21). Real-Madrid-Star David Beckham (32) bat im Fernsehen um Hinweise.

Am Sonnabend flehten die erschöpften und inzwischen sichtlich gezeichneten Eltern Kate (39) und Gerry McCann (39): "Heute ist Madeleines vierter Geburtstag - bitte suchen Sie weiter nach ihr, bitte beten Sie weiter, bitte helfen Sie, sie nach Hause zu bringen!" Die Polizei glaubt, dass die Entführung von langer Hand in Großbritannien geplant worden ist.

Möglich ist, dass das Mädchen von den Entführern nach Nordafrika verschleppt worden ist, um dort verkauft zu werden. Ein Kriposprecher: "Kinder mit dem Aussehen Madeleines sind in arabischen Ländern sehr gefragt."