Liebe: Der Mann hinter Deutschlands erfolgreichster Talklady. Norbert Medus (53), Jeansdesigner: Der Franzose kleidete schon Brad Pitt und Monica Bellucci ein.

Paris. Sabine Christiansen wirkt sehr seriös, und dazu paßten auch ihre letzten Männer. Doch diesmal hat die 48 Jahre alte Polit-Moderatorin sich einen ganz anderen Typ ausgesucht. Jung und verwegen wirkt der Franzose Norbert Medus (53) mit den wuscheligen graumelierten Haaren und braunen südländischen Augen. Die neue Liebe von Frau Christiansen ist erfolgreicher Jeansdesigner in Frankreich. Stars wie Brad Pitt (42) und Monica Bellucci (36) schwören auf seine Jeans. Und Sabine Christiansen trug sie sogar schon in einer Sendung.

Die Moderatorin ist seit einiger Zeit völlig verändert, lacht wieder und wirkt ganz gelöst. Es muss wirklich Liebe sein. Medus sagte in einem Interview mit der "FAZ": "Sabine hat sich Knall auf Fall verliebt. Es war wie eine Offenbarung." Die beiden haben sich bei den Aufnahmen zu Frau Christiansens Sendung "Global Players" im amerikanischen Sender CNBC kennengelernt. Seitdem reisen sie ständig zwischen Paris und Berlin hin und her.

Auch Medus' beide Söhne, die fast erwachsen sind, haben ihn schon zu ihr begleitet. Und wenn Medus und die deutsche Talklady sich nicht sehen, dann schreiben sie sich ständig SMS. Er erklärte auch, was ihn an ihr beeindruckt: ihr gutes Französisch, sie habe ein großes Herz - und ihr Fleiß.

Beruflich will Sabine Christiansen allerdings etwas kürzertreten. Sie kündigte an, dass sie nach fast zehn Jahren im kommenden Jahr ihre ARD-Talkshow "Sabine Christiansen" aufgeben will. Nachfolger soll Günther Jauch werden. Noch in diesem Jahr will Frau Christiansen zu Medus nach Paris ziehen. Auch von Hochzeit im kommenden Jahr wird schon gesprochen, für Sabine Christiansen wäre es die dritte Ehe.

Medus ist noch verheiratet und soll schon die Scheidung eingereicht haben. In erster Ehe war Sabine Christiansen mit dem Juristen Dr. Uwe Christiansen (59) verheiratet, danach mit TV-Produzent Theo Baltz (55). Doch auch diese Ehe zerbrach. Zuletzt war sie mit dem Manager Dr. Manfred Schneider (67) zusammen. Wer ist dieser neue Mann, der es schafft, das Leben der gestandenen Moderatorin, die schon so viele Enttäuschungen hinter sich hat, umzukrempeln? In Frankreich jedenfalls war er vorher kaum bekannt und schon gar nicht in den Schlagzeilen. Angeblich geht er auch selten auf Prominentenpartys, hört man in Paris. Erst durch seine Beziehung mit der Deutschen wurde er wirklich zum Star, und die Paparazzi rennen ihm seitdem die Tür ein. Der Südfranzose aus Carcassonne gründete seine Jeansmarke Redwood, auch RWD genannt, vor 15 Jahren zusammen mit seinem Partner Ariel Petrossian. Seine Streetwear-Jeans in mittlerer Preislage um 100 Euro sind trendig, mit Nägeln beschlagen, mit Leder im Cowboy-Stil besetzt oder extrem ausgewaschen. Sie hängen auf Metallketten in den Läden. Mittlerweile macht das Unternehmen 20 Millionen Euro Umsatz und ist auf Expansionskurs, seit Jeans überall zum guten Ton gehören. In Paris wurde Anfang dieses Jahres ein Flagship-Store eröffnet, die Mauern mit altem Jeansstoff dekoriert - es ist der achte Laden in Frankreich. Weitere Geschäftseröffnungen sollen in diesem und dem kommenden Jahr europaweit folgen. Bisher macht das Unternehmen aber nur zehn Prozent seines Umsatzes im Ausland.

Die Auswahl des Pariser Geschäfts in der trendigen Rue Charonne mit vielen angesagten Designerläden im Bastille-Viertel entspricht dem Konzept der Jeansmarke. "Wir wollten uns von dem kalten Ambiente absetzen, das man oft in den Jeansläden sieht. Unsere Marke spielt mit den Wurzeln der Jeans, der Handwerkskunst und der urbanen Streetwear", sagt Norbert Medus. "Unsere Jeans sind für Leute, die sich nicht verkleiden."

Das klingt echt, ehrlich und sympathisch, vielleicht begeistert sich Frau Christiansen deshalb so für ihn. Ihren "Abschied" von Deutschland will die Polit-Talkerin noch einmal gebührend feiern und dabei nach Monaten der Heimlichkeiten offiziell ihren Lebensgefährten vorstellen. Sie plant, sich zum WM-Finale am 9. Juli im Berliner Olympiastadion mit ihm öffentlich zu zeigen.