Die "Santa Senora" oder "Virgen del Pilar", auf deutsch "Die heilige Jungfrau der Säule", ist Spaniens Nationalheilige und Schutzpatronin. Der Überlieferung nach erschien dem Apostel Santiago el Mayor am 2. Januar 40 nach Christus nahe der Stadt Saragossa in Aragon die Jungfrau Maria. Am Fluß Ebro habe sie sich dem Apostel auf einer Marmorsäule ("pilar") stehend gezeigt und ihn aufgefordert eine Kirche zu errichten. Maria selbst war im Jahr 40 in Judea noch am Leben.

Die Marienerscheinung in Aragon verschwand, die Säule blieb stehen, und Santiago ließ über ihr eine erste Kapelle erbauen. Die erste Marienkirche der Christenheit überhaupt. Der 12. Oktober gilt in Spanien als der Tag der Jungfrau von Pilar. Am 12. Oktober 1492 setzten Spanier unter Führung von Christoph Kolumbus zum ersten Mal ihren Fuß auf amerikanischen Boden. In ganz Lateinamerika wird heute der 12. Oktober als "Dia de la raza" (Tag der Rasse) gefeiert.1640 soll Maria del Pilar ein Wunder vollbracht haben, indem sie einem Mann das verlorene Bein wiedergab. In den folgenden Jahrhunderten und bis heute werden ihr weitere Wunder zugeschrieben.

Die zu Maria gehörige Säule gilt als Symbol der Festigkeit im Glauben und Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel. Darüber wird Maria del Pilar auch für alle Bauvorhaben als Schutzpatronin angerufen.

Im königlich-spanischen Staatswappen tauchen ebenfalls zwei Säulen auf, die das Konglomerat der Regionalwappen als Symbole für das geeinte Königreich unter dem Leitspruch "Non Plus Ultra" eingrenzen.