Saarbrücken. Mehr als drei Jahre nach dem Tod ihres Sohnes hat Pascals Mutter gestern vor dem Saarbrücker Landgericht ausgesagt. "Pascal war ein fröhliches und normales Kind", berichtete sie. Ohne sichtbare Regungen sprach Sonja Z. (45) über den Fünfjährigen, der mißbraucht und getötet wurde. 13 Männer und Frauen sind angeklagt. Einige Zuschauer fragten sich später, wie diese Frau so scheinbar emotionslos sein konnte.

Auf eine gezielte Frage antwortete sie, daß Pascal von ihrem Lebensgefährten mehrfach in die Bierkneipe mitgenommen worden sei. Doch von Mißbrauch wisse sie nichts. Außergewöhnlich war nach ihren Schilderungen nur, daß der Junge immer wieder nachts ins Bett gemacht habe. Zu fremden Erwachsenen habe Pascal zudem immer Distanz gehalten. Und doch: "Er hätte mir gesagt, wenn er negative Erfahrungen mit Erwachsenen gemacht hätte", so die Küchenhilfe. Weiter rätselhaft bleibt die Rolle der Stiefschwestern Pascals. Sie verweigerten gestern die Aussage. Die Ermittlungen gegen die beiden wurden eingestellt, obwohl sie den Jungen mehrfach in die Tosa-Klause gebracht haben sollen.

Pascals Stiefvater Heinz K. (49) berichtete vom Tag, als der Junge verschwand. Als er gegen 18.30 Uhr nicht, wie sonst üblich, zurück gewesen sei, hätten sich die Eltern Sorgen gemacht. Gegen K. wird in anderem Zusammenhang wegen des Verdachts auf Beihilfe zum sexuellen Mißbrauch ermittelt. Auch er war regelmäßig Gast der Tosa-Klause, in der Pascal gequält wurde.