Saarbrücken. Unter Tränen hat die Putzfrau Andrea M. (40) im Prozeß um das Verschwinden des kleinen Pascal (» 5) gestanden, an der Tötung des Jungen beteiligt gewesen zu sein. Die Frau, die auch als Prostituierte arbeitete, sagte vor dem Landgericht Saarbrücken, sie habe vor drei Jahren Pascal bei einer Vergewaltigung ruhigstellen sollen und ihn dabei getötet. Sie sei bedroht worden, damit sie nichts erzähle.

Erschüttert reagierten die Zuschauer, als M. den Hergang der grausigen Tat schilderte. Danach vergewaltigte der 42jährige Martin R. das Kind im Hinterzimmer der "Tosa"-Klause von hinten. Sie habe Pascals Schulterblätter auf die Liege gedrückt, um ihn zu fixieren, sagte M. aus. Dann habe sie nichts mehr gehört, das Kind habe nicht mehr geatmet. Auf Anweisung der "Tosa"-Wirtin Christa W. (51) und von Martin R. habe sie Pascal "ruhiggestellt", weil man seine Schreie bis auf die Straße hören konnte. Christa W. habe während der Vergewaltigung von der Tür des Kämmerchens aus fotografiert. Nach der Tat habe die Wirtin sie angeschrien: "Das hätte nicht passieren dürfen." Die übrigen acht Gäste der "Tosa"-Klause seien aber ruhig geblieben und hätten sich nicht gekümmert: "Es gab keine Hektik."

Anschließend habe sie mit dem 61jährigen Angeklagten Dieter S. die Leiche in einen blauen Müllsack gepackt und unter das Verkaufsfenster der Kneipe gelegt. Sie habe drei, vier Cognac-Cola getrunken, bevor sie zusammen mit der Wirtin das tote Kind in eine Kiesgrube im französischen Forbach gefahren hätte. Die Leiche wurde nie gefunden. Auf die Frage des Richters Ulrich Chudoba, ob Christa W. versucht habe, sie für die Tat verantwortlich zu machen, sagte M.: "Ich empfind' es heut' noch so, daß ich schuldig bin."