Jesus von Nazareth befreit im Evangelium mehrfach Personen von Dämonen oder unreinen Geistern. Daher praktizierten die Christen von Beginn an den Versuch, unreine Geister durch Gebete aus einem Besessenen zu vertreiben. Im 17. Jahrhundert erließ die katholische Kirche einen Gebetstext, der den Exorzismus regelt. Darin betet der Priester dreimal: "Ich befehle dir im Namen unseres Herrn Jesus Christus, verlasse den Körper, dessen du dich bemächtigt hast." Im Jahr 1999 wurde dieses Exorzismus-Gebet reformiert. Jetzt sind nur in extremen Einzelfällen Exorzismen erlaubt. Fast alle Exorzisten benutzen aber die weiterhin erlaubte alte Fassung des Exorzismusgebets auf Latein. Der Ritus dauert etwa 15 Minuten. Weltweit gibt es etwa 300 Exorzisten. Don Amorth ist das Oberhaupt ihrer Organisation. Mehrfach protestierten Ärzteorganisationen in vielen Ländern der Welt gegen Praktiken der Exorzisten und wiesen auf die Gefahr solcher Praktiken für Kranke hin. Es soll sogar mehrere Todesfälle gegeben haben, die Folgen eines Exorzismus waren.