Die Anfänge der US-Mafia liegen im Jahr 1893. Damals traf Don Vito Cascio Ferro in der Neuen Welt ein. Er war einer der großen Gangsterbosse Siziliens, musste seine Heimat verlassen, weil ihm dort die Todesstrafe drohte. In den 20er-Jahren flohen schließlich zahlreiche Sizilianer vor Benito Mussolini, der mit eiserner Faust versuchte, die Mafia zu zerschlagen. Sie folgten dem Ruf Don Vitos. Die Situation war ideal, denn Washington hatte gerade die Prohibition (1920 bis 1933) verhängt. Der Handel mit Alkohol machte die Cosa Nostra reich und verwandelte sie in einen mächtigen Kraken. Es war die Ära des gebürtigen New Yorkers Al Capone, der mit seinen brutalen Methoden Chicago zur gesetzlosen Stadt machte.

Die Mafia drohte sich jedoch bald durch ihre ständigen Kriege selbst zu zerfleischen. Deshalb reorganisierte in den 30er-Jahren der größte Gangster aller Zeiten den Mob: Lucky Luciano. Er ließ fast alle Bosse umbringen, setzte neue Paten ein, gründete einen Rat und teilte den Familien Territorien in 25 Städten des Landes zu.

Die mächtigsten fünf Familien blieben jedoch in New York: die Gambinos (Gründer: Carlo Gambino), die Colombos (Joseph Profaci), die Genoveses (Charles Luciano), die Lucheses (Gaetano Luchese) und die Bonannos (Joseph "Bananas" Bonanno).

Bis heute teilen sie sich die Stadt, beherrschen Drogenhandel, Glücksspiel oder das Geschäft mit Wucherzinsen. Doch ihr Einfluss ist seit den 80er-Jahren immer schwächer geworden. Einer ihrer größten Widersacher: Rudy Giuliani, damals Generalstaatsanwalt in New York. Er verfolgte die Mafia gnadenlos, bekam den Spitznamen Elliot Ness (der FBI-Agent, der Capone zur Strecke gebracht hatte). Die New Yorker dankten es Giuliani und wählten ihn zum Bürgermeister. Heute sind alle großen Gangsterbosse wie John Gotti oder Vincent Gigante tot oder hinter Gittern.