Gut zwei Tage nach dem Zugunglück in Berlin ist die Strecke wieder freigegeben worden. Alle Züge rollten wieder, sagte ein Bahn-Sprecher. Allerdings müssen Intercity-Züge noch etwas langsamer fahren. Auch bei der Suche nach der Ursache ist man ein Stück weiter. Möglicherweise löste eine falsch gestellte Weiche den Unfall aus.

Berlin. Es bestehe ein Anfangsverdacht gegen den Fahrdienstleiter, heißt es in ersten Ermittlungsergebnissen. Der Mann, der am Donnerstagabend allein im Stellwerk Karow seine Arbeit verrichtete, hat sich dem Bericht zufolge wegen eines Schocks krank gemeldet und konnte noch nicht befragt werden. Die Bahn hatte zuvor ein Verschulden des Zugführers ausgeschlossen.

Die Unfallstelle bleibt noch ein Nadelöhr. "Die Geschwindigkeit für die Züge wurde daher herabgesetzt", erläuterte die Bahn. Erst nach der vollständigen Reparatur der Weichen in den kommenden Tagen könnten die Züge wieder mit normaler Geschwindigkeit fahren. Mit Verspätungen sei aber nicht zu rechnen, da es sich nur um einen wenige hundert Meter langen Streckenabschnitt handele. Die beiden verunglückten Züge wurden inzwischen mit einem Kran auf die Gleise gehievt. Sie sollten nach Berlin-Lichtenberg abgeschleppt werden.

Bei dem Unfall war ein Regionalexpress auf einen Güterzug mit Flüssiggas gefahren. 24 Menschen wurden verletzt, zwölf mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Ursache des Unfalls sei noch nicht geklärt, sagte der Bahn-Sprecher. Der schwer verletzte Lokführer des Regionalzuges sei noch nicht vernehmungsfähig. Alle weiteren Verletzten konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden. Nach ersten Ermittlungen war der Lokführer nicht schuld an dem Unglück.