Jahrelang tötete er im Auftrag Mitglieder von Motorradgangs und Verbrecherbanden. Doch die kanadische Polizei kam Gerald Gallant nicht auf die Schliche. Erst simpler Scheckbetrug brachte den 58-Jährigen schließlich hinter Gittern. Jetzt gestand der Profi-Killer die Morde vor Gericht.

Montreal. Mit 27 Morden und 12 versuchten Morden ist der geständige Killer der zweitgefährlichste Verbrecher in der Geschichte Kanadas. Sein erstes Opfer tötete Gallant bereits 1978. Am häufigsten griff er zwischen 1994 und 2002 zur Waffe, vor allem im Auftrag der Motorrad-Gang "Rock Machines". Sie lieferte sich mit den rivalisierenden "Hells Angels" einen erbitterten Bandenkrieg um die Kontrolle des Drogenmarktes in der kanadischen Provinz Quebec. Auch für die Mafia soll der Kanadier gemordet und pro Auftrag rund 12 000 Euro kassiert haben.

Trotz seiner vielen Verbrechen lebte der 58-Jährige 20 Jahre lang unbehelligt in einer Kleinstadt in Quebec. Er galt als unscheinbarer Netter-Nachbar-Typ, der gerne Fahrrad fuhr und sich nichts zu Schulden kommen ließ.

Nur durch Zufall wurde er 2006 in der Schweiz wegen versuchten Scheck-Betrugs gefasst. Als Mörder überführte ihn eine DNA-Probe von 2001, die die kanadische Polizei nach einer Schießerei in einer Bar gesichert hatte.

Gallant, der bereits wegen dieser Tat zu lebenslanger Haft verurteilt war, entschloss sich dann im Gefängnis zur Zusammenarbeit mit der Polizei. Deshalb stand er jetzt erneut vor Gericht, wo er die weiteren Morde zugab. Nach seinen Gesprächen mit der Polizei sind 10 Verdächtige festgenommen worden. Übrigens versprach ihm der Richter einen Lohn für die Kooperation: Neben Zeugenschutz auch 40 Doller monatlich, die er in der Gefängniskantine ausgeben darf.