Europa steckt im Wetterchaos. Großbritannien geht nach tegelangen Schneefällen das Streusalz aus. Und auch auf den Kanaren hat es Neuschnee gegeben... Sehen Sie Bilder vom Schneechaos in London.

London/Santa Cruz. Nach den starken Schneefällen der letzten Tage geht in Großbritannien das Streusalz zur Neige. Weil der Nachschub stockt, hat die Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands 500 Tonnen Tafelsalz geordert, mit dem sich der Straßendienst von Sonntag an behelfen soll. Erst am Mittwoch wird ein Schiff aus Spanien erwartet, das 40 000 Tonnen Streusalz an Bord hat. Auch aus Deutschland sollen nach Angaben der Behörden Hilfsmittel kommen.

Das strenge Winterwetter hält Großbritannien seit fünf Tagen in Folge fest im Griff. Neue starke Schneeschauer blieben zwar zunächst aus, dafür hatten nächtliche Minustemperaturen zahlreiche Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. In der Gegend von Bristol, die am Freitag besonders unter den Schneemassen gelitten hatte, entspannte sich die Situation. Der Flughafen nahm seinen Betrieb wieder auf, jedoch hatten die Flieger starke Verspätungen.

Weiße Flocken fielen auch auf die Berge der Kanaren, der "Inseln des ewigen Frühlings": So gingen auf Spaniens höchstem Berg, dem 3718 Meter hohen Vulkan Teide auf Teneriffa, die stärksten Schneefälle der vergangenen Jahre nieder.

Die Polizei habe die Zufahrtsstraßen sperren müssen, um Unfälle zu vermeiden und die zahlreichen Neugierigen abzuhalten, die sich das Naturspektakel aus der Nähe anschauen wollten.

Erstmals seit Jahren schneite es auch auf dem Vulkan Pico de las Nieves (1949 Meter) auf der Nachbarinsel Gran Canaria heftig - bis zu sechs Zentimeter ist die Schneeschicht dick. Auch dort wurden die eisglatten Zufahrten gesperrt. Auf dem spanischen Festland gab der Zivilschutz wegen Schneefalls und Sturms Unwetterwarnungen für 19 Provinzen heraus. Vor allem in der Nordhälfte waren Dutzende Landstraßen unpassierbar oder nur mit Ketten befahrbar.