Der Mann soll seine Ehefrau vor den Augen der sechs Kinder umgebracht und zerstückelt haben. Nun soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.

Berlin. Nach dem brutalen Verbrechen an seiner Frau in Berlin-Kreuzberg soll ein 32 Jahre alter Familienvater an diesem Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Er entscheidet über die Untersuchungshaft für den Mann. Der 32-Jährige soll seine Ehefrau am Montag vor den Augen der sechs Kinder umgebracht und zerstückelt haben. Die Polizei hielt sich bislang mit Angaben zum Tathergang bedeckt.

Mehrere Augenzeugen hatten am Montag berichtet, der 32-Jährige habe seiner Frau auf der Dachterrasse im fünften Stock des Mietshauses in Kreuzberg, in dem vor allem türkische und arabische Familien leben, den Kopf abgeschnitten. Zwischen dem Ehepaar soll es früher bereits oft Streit gegeben haben.

Nach Aussagen von Mitbewohnern hatte der Mann seine Frau auf die Terrasse gezerrt und geschlagen, bis sie am Boden lag. Dann habe er zwei Messer geholt. Er soll laut "Allahu akbar!“ (Gott ist groß!) gerufen haben, bevor er die Frau tötete. Zu einem möglichen religiösen Hintergrund machte die Polizei keine Angaben. Die Ermittler überprüfen aber, ob der 32-Jährige psychische Probleme hat, wie es Anwohner berichteten.

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach von einem "abscheulichen Verbrechen“. Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg bot den Anwohnern Unterstützung an. Der Bund könne psychologische Hilfen vermitteln, sagte ein Sprecher.

Gedenkdemonstration türkischstämmiger Männer in Berlin

Einen Tag nach dem gewaltvollen Tod der sechsfachen Mutter ist am Dienstag eine Gedenkdemonstration am Tatort geplant. Dabei wollen vor allem türkischstämmige Männer an die 30 Jahre alte Frau erinnern, die von ihrem Mann getötet wurde. Unter dem Motto "Türkische Männer gegen Gewalt und Barbarei“ wollen etwa 100 Mitglieder und Sympathisanten des Vereins Aufbruch Neukölln in der Köthener Straße ihrem Entsetzen Ausdruck geben, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Der Verein kämpft gegen Gewalt von Männern – vor allem türkischer Herkunft – in den Familien. Er bietet Müttern und Eltern, aber auch Männern in mehreren Projekten Hilfen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt. (dpa)