Am 23. Februar wurde sie geboren, heute stand ihr erster großer Auftritt an: die Taufe. Die Kleine scheint die Popularität von Victoria zu haben.

Kopenhagen/Stockholm. Großer Tag für die kleine schwedische Prinzessin Estelle: Die Tochter von Thronfolgerin Victoria und Prinz Daniel ist am Dienstag in der Stockholmer Schlosskirche getauft worden. Das drei Monate alte Mädchen ließ die Zeremonie unter Leitung von Erzbischof Anders Wejryd ruhig über sich ergehen. Die Prinzessin wurde auf den Namen Estelle Silvia Ewa Mary getauft. An der Feier nahmen mehr als 550 Gäste teil, darunter zahlreiche Vertreter des europäischen Hochadels. Die Zeremonie wurde in etlichen Ländern live im Fernsehen übertragen.

Estelle ist das erste Kind der 34-jährigen Victoria und ihres vier Jahre älteren ehemaligen Fitnesstrainers Daniel Westling. Das Paar hatte am 19. Juni 2010 geheiratet. Die kleine Prinzessin, die am 23. Februar geboren wurde, ist nach ihrer Mutter die Nummer zwei in der schwedischen Thronfolge. Estelle, Herzogin von Östergötland, ist das erste Enkelkind für König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia.

Die Prinzessin trug das Taufkleid, in dem bereits ihre Mutter und ihr Großvater getauft wurden. Während der stundenlangen Zeremonie lag sie ruhig in den Armen ihrer Eltern. Die Kapelle war mit Apfelblütengirlanden und gelben und weißen Blumen geschmückt.

Estelle blieb auch weitgehend ruhig, als Erzbischof Wejryd ihr Haupt über dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden silbernen Taufbecken mit Wasser benetzte. Das Taufwasser stammte aus einer Quelle auf der Insel Öland, wo die königliche Familie ihren Sommersitz hat.

Kronprinz Haakon von Norwegen, Prinz Willem-Alexander der Niederlande, der schwedische Prinz Carl Philip, die in Australien geborene Kronprinzessin Mary von Dänemark und Prinz Daniels Schwester Anna Westling Soderstrom sind Estelles Taufpaten.

Unter den Gästen war auch Viktorias früheres Kindermädchen, Eva Andersson. „Es ist so eine Ehre, heute hier zu sein“, sagte Andersson der Nachrichtenagentur AP. „Es ist sehr bewegend.“

Die Königsfamilie genießt in Schweden hohes Ansehen. Insbesondere Victoria wird für ihre Bescheidenheit und Volksverbundenheit verehrt. Victorias jüngere Geschwister durften zu der Taufe sogar ihre unverheirateten Lebenspartner mitbringen. In der Vergangenheit wäre dies ein undenkbarer Protokollbruch gewesen. Chris O'Neil, der amerikanische Freund von Victorias Schwester Prinzessin Madeleine, sagte der AP, er habe die Veranstaltung genossen. „Es war fantastisch“, sagte er.

Vor dem Palast warteten hunderte Schweden und Besucher aus dem Ausland. Sie hofften, einen Blick auf die kleine Prinzessin werfen zu können. „Wir waren die ersten Menschen hier, heute Morgen“, sagte eine 39-Jährige, die extra aus München angereist war. „Wir sind seit 05.30 Uhr hier.“ Sie hatten auch Geschenke für die königliche Familie dabei: Lebkuchen und ein selbst gemaltes Aquarell der Kronprinzessin mit ihrer Tochter im Arm. „Sie waren so allerliebst, so warm und natürlich. Wirklich bezaubernd“, sagte die Deutsche.