Bei einem Spaziergang im Berliner Bezirk Grunewald starb der Schauspieler an Herzversagen. Er wurde damals von Fassbinder entdeckt.

Berlin. Der Schauspieler Günter Kaufmann ist am Donnerstag in Berlin auf der Straße zusammengebrochen und anschließend gestorben. Das bestätigte am Freitagabend ein Polizeisprecher. Der 64-Jährige hatte beim Spazierengehen im Bezirk Grunewald eine Herz-Attacke erlitten. Kaufmann wurde einst von Rainer Werner Fassbinder entdeckt und spielte in vielen seiner Filme mit. Er wurde 64 Jahre alt.

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„Der weiße Neger vom Hasenbergl“ – so der Titel seiner Autobiografie – wuchs als Sohn eines US-Armee-Angehörigen und einer Deutschen in Münchens Viertel Hasenbergl auf. In den 70er und 80er Jahren spielte er in 16 Fassbinder-Filmen mit; unter anderem in „Berlin Alexanderplatz“, „Die Ehe der Maria Braun“ und „Querelle“. In den 90er Jahren folgten Rollen in TV-Serien, darunter „Derrick“ und „Der Alte“. 2009 ging er ins RTL-"Dschungelcamp".

Kaufmanns Privatleben glich zeitweise einem Krimi: Aus Liebe zu seiner todkranken Frau legte er ein falsches Geständnis ab und ließ sich 2002 für den Mord an seinem Steuerberater zu 15 Jahren Haft verurteilen. Fast drei Jahre saß er ab – bis überraschend die wahren Täter dingfest gemacht wurden. Der Schauspieler widerrief daraufhin sein Geständnis und wurde in einem Wiederaufnahmeverfahren in Augsburg freigesprochen.

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2013 sollte ein Spielfilm über Kaufmanns Leben in die Kinos kommen, in dem der Vater zweier erwachsener Kinder selbst die Hauptrolle spielen wollte (dpa)