Der Familienstreit um die Vormundschaft von Zsa Zsa Gabor dauert an. Die einzige Tochter der Diva und Gabors Ehemann sollen sich außergerichtlich einigen.

Los Angeles. Gibt es eine Schlichtung oder kommt es zum Prozess? Der Gerichtsstreit um die Vormundschaft von Schauspielerin Zsa Zsa Gabor (95) hat in Los Angeles eine Wende genommen. Die Streithähne, Gabors Ehemann Frederic Prinz von Anhalt (68) und Gabors einziges Kind, Francesca Hilton (64), könnten ihre Differenzen mit Hilfe einer Mediation aus dem Weg räumen. Ende Juni sollen die Parteien vor einem Mittelsmann erscheinen. Bei einer Anhörung am 11. Juli will die zuständige Richterin am Superior Court in Los Angeles das Ergebnis der Verhandlungen prüfen.

„Wir hoffen, dass wir vielleicht einige der Probleme lösen können“, sagte Hiltons Anwalt Kenneth Kossoff am Mittwoch. Frederic Prinz von Anhalt (68) äußerte sich eher skeptisch. „Ich gehe nur auf eine Einigung ein, wenn alles so bleibt, wie es vorher war“, sagte der gebürtige Deutsche. Er kümmere sich um das Wohlergehen und die Finanzen seiner Frau. Jedwede Einmischung der Tochter lehne er ab. Vor einem Prozess scheue er nicht zurück. „Ich will einen Prozess haben, wo sie (Francesca Hilton) sich dafür entschuldigen muss, dass sie gesagt hat, ich behandle meine Frau schlecht. Das will ich aus der Welt schaffen“.

Von Anhalt zufolge haben Gutachter, darunter eine Ärztin, nach Besuchen an Gabors Krankenbett bereits bescheinigt, dass die bettlägerige Patientin unter seiner Obhut gut versorgt werde.

Von Anhalt war am Mittwoch nicht persönlich vor Gericht erschienen, sondern ließ sich durch seinen Anwalt vertreten. Hilton war nach Angaben ihres Anwalts im Gericht zugegen, äußerte sich aber nicht.

Hilton hatte im März einen Antrag gestellt, dass sie selbst oder eine dritte Person als Vormund für Gabor eingesetzt wird. „Ich mache mir große Sorgen, dass ihre (Gabors) medizinischen Bedürfnisse und ihre Behandlung nicht in ihrem besten Interesse ausgeführt werden“, machte Hilton in ihrem Antrag geltend. Von Anhalt verwehre ihr einen häufigeren Zugang zu ihrer Mutter. Er solle Rechenschaft über die medizinische Versorgung und die Finanzen Gabors ablegen.

Hilton ist Gabors einzige Tochter. Sie stammt aus der zweiten Ehe der Ungarin mit dem Hotel-Magnaten Conrad Hilton. Die 1942 geschlossene Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden. Gabor ist seit 25 Jahren mit von Anhalt verheiratet.

Im Februar hatte von Anhalt zu Gabors 95. Geburtstag in die gemeinsame Villa in Bel Air eingeladen. Nur wenige ausgewählte Gäste bekamen die Schauspielerin in ihrem Schlafzimmer zu Gesicht. Nach vielen körperlichen Rückschlägen, darunter ein Schlaganfall, eine Hüftoperation und eine Beinamputation, ist die frühere Miss Ungarn bettlägerig und muss künstlich ernährt werden.

Mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der langen Liste von Ehemännern hatte Gabor einst in Hollywoods Klatschspalten einen festen Platz. In „Moulin Rouge“ (1952) durfte sie unter der Regie von John Huston ihren Co-Star José Ferrer verführen. Zuletzt trat sie 1996 in „Die Brady Family“ vor die Fernsehkamera.