Die Fähre war am Montag während eines Unwetters im Westen des Bundesstaates Assam gekentert. Sie war deutlich überfüllt. 21 Leichen konnten geborgen werden.

Neu Delhi. Zwei Tage nach dem schweren Fährunglück auf dem Brahmaputra im Nordosten Indiens werden noch immer mehr als 150 Menschen vermisst. „Wir setzen die Suche mit Tauchern und Schnellbooten fort“, sagte Polizeisprecher Pradip Saloi am Mittwoch. Aufgrund der starken Strömung seien die Opfer höchstwahrscheinlich schon flussabwärts in Richtung Bangladesch getrieben worden. Das Unglück ereignete sich nahe der Staatsgrenze.

Die Fähre war am Montag während eines Unwetters im Westen des Bundesstaates Assam gekentert. Nach Polizeiangaben waren etwa 280 Menschen an Bord. Etwa 100 von ihnen hätten überlebt. Bislang seien 21 Leichen geborgen worden. Die übrigen würden noch vermisst.

„Wir sprechen von Vermissten, denn es ist durchaus möglich, dass sich einige davon selbst gerettet haben“, sagte Saloi. Die Menschen seien möglicherweise nach Hause gegangen, ohne sich bei den Behörden zu melden. „Überraschend ist, dass bislang erst 45 Passagiere von ihren Angehörigen offiziell als vermisst gemeldet wurden.“

In indischen Medien gab es unterdessen Spekulationen über die vermeintliche Opferzahl. So berichteten Fernsehsender von bis zu 250 Toten und Vermissten. Dabei beriefen sie sich auf Augenzeugen, die die Zahl der Passagiere mit 350 angegeben hatten. Vor diesem Hintergrund sagte ein Regierungssprecher dem Sender CNN-IBN am Mittwoch: „So lange wir keine Informationen über die Vermissten haben, können wir uns auch nicht zur Zahl der Todesopfer äußern.“ (dpa)