Anne Sinclair, 62, steht weiter zu ihrem Mann Dominique Strauss-Kahn, obwohl dieser schwer beschuldigt wird. Woher nimmt sie die Kraft dazu? Professor Erich Witte, Psychologe an der Universität Hamburg, überrascht das nicht. Noch sei nicht klar, was überhaupt passiert ist, und schließlich hätten beide eine lange gemeinsame Vergangenheit. "Einsam zu leben ist nicht wirklich eine Alternative", sagt er. "Die Franzosen sind auch weniger puritanisch als die Amerikaner, vorausgesetzt es war keine Vergewaltigung." Auch sei das Verhalten von Strauss-Kahn für seine Ehefrau womöglich keine große Überraschung gewesen.

Bei früheren Affären ihres Mannes habe die Journalistin auch Augen und Ohren verschlossen, berichtet das Magazin "Paris Match" unter Berufung auf Freunde des Paares. Einen zitierte das Blatt: "Anne verfolgt die Strategie, seine Abenteuer einfach zu leugnen." Zu einer Affäre von Strauss-Kahn 2008 mit einer ungarischen IWF-Mitarbeiterin äußerte sie sich aber doch: So etwas könne in jeder Ehe vorkommen. "Wir lieben uns wie am ersten Tag."