Kopenhagen. Seit knapp drei Monaten sind sieben Dänen - unter ihnen drei Kinder und Jugendliche - in den Händen von somalischen Piraten. Inzwischen dringen nur noch spärliche Nachrichten über die Familie, die bei einer Weltumsegelung gekidnappt wurde, an die Öffentlichkeit. Nun wurde bekannt, dass es Naja Quist-Johansen, 13, und Birgit Marie Quist-Johansen, 48, sehr schlecht geht. Die Mutter hat einen Hautausschlag bekommen, die Tochter leidet unter Fieber, erbricht sich ständig und kann nichts mehr essen.

Ein Familienmitglied hatte für die Geiseln 600 000 Dollar Lösegeld angeboten. Die Piraten schlugen das Angebot aus. Die Dänen, die seit dem 24. Februar in der Hand der Piraten sind, leben unter unvorstellbaren Zuständen. Das berichtete Kristian Komoe von der Zeitung "Ekstra Bladet", der die Geiseln kurz sehen durfte. Die Familie wurde auf ein gekapertes griechisches Schiff gebracht. Die Frauen müssen sich verschleiern, dürfen ihre Kabine kaum verlassen. Die hygienischen Zustände seien katastrophal. "Es ist über 30 Grad heiß, der Gestank von Abfall und dem Blut geschlachteter Tiere ist unerträglich", sagte Komoe.