Der Pilot hatte über einem Waldgebiet aus bislang unbekannter Ursache die Kontrolle über den Helikopter verloren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Engelsbrand. Pilotenfehler oder technischer Defekt - nach dem Absturz eines Polizeihubschraubers sucht die Polizei nach der Ursache für das Unglück. Zwei Piloten waren am Dienstagabend lebensgefährlich verletzt worden, sind nach einer Notoperation aber außer Gefahr, berichtete die Polizei am Mittwoch. Eine Beamtin, die mit im Helikopter gesessen hatte, hatte bei dem Absturz bei Engelsbrand (Enzkreis) ebenfalls schwere Verletzungen erlitten.

Zeugenaussagen zufolge ist der Hubschrauber nicht zu niedrig geflogen und hat keine Baumwipfel gestreift, sagte Staatsanwalt Christoph Reichert. Das könnte eher auf einen technischen Defekt hindeuten. Dies seien aber bislang nur Vermutungen. Beobachtungen seien schwierig zu bewerten, da es zum Zeitpunkt des Unglückes schon ziemlich dunkel gewesen sei. Wann die Insassen zum Unfallhergang vernommen werden können, ist noch nicht absehbar.

Der Pilot hatte am Dienstag gegen 21.30 Uhr über einem Waldgebiet aus bislang unbekannter Ursache die Kontrolle über den Helikopter verloren. Die Feuerwehr musste die Insassen aus dem Wrack befreien. Die Polizisten hatten aus dem Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera nach einer aus einem Pflegeheim verschwundenen 77-Jährigen gesucht. Die Frau wurde nach der Bergung in dem Wald nahe der Absturzstelle von einem Polizeihundeführer gefunden.

Der scheidende Innenminister Heribert Rech (CDU) äußerte sich bestürzt und sprach der schwer verletzten Besatzung sein Mitgefühl aus. Die Sucheinsätze nach vermissten Personen seien eine tägliche Aufgabe für die Hubschrauberstaffel. Mehr als die Hälfte der knapp 800 Suchflüge des vergangenen Jahres seien besonders schwierige Nachteinsätze gewesen.

Neben der Kriminalpolizei hat auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (Braunschweig) Ermittlungen aufgenommen. Die Experten seien bereits in der Unfallnacht angereist und untersuchten nun Teile des verunglückten Helikopters; darunter auch einzelne Geräte, die das Geschehen aufgezeichnet haben könnten. Erkenntnisse seien voraussichtlich erst im Lauf der Woche zu erwarten.