Das Hochwasser in der Stadt Frankfurt (Oder) könnte zum Ende der Woche bis auf sechs Meter ansteigen. Normal sind hier zwei Meter.

Frankfurt (Oder). Das aus Polen kommende Hochwasser lässt nun auch die Oder in Brandenburg über ihre Ufer treten. Für den Oberlauf des Flusses, wo er die Landesgrenze überquert, wurde am Montagmittag offiziell die Alarmstufe 1 ausgerufen. Sie gilt nach Angaben des Landesumweltamtes zunächst für einen rund 35 Kilometer langen Abschnitt sowie ein fünf Kilometer langes Stück der dort einmündenden Lausitzer Neiße.

Zuvor hatte am frühen Morgen das Oder-Wasser am Pegel Ratzdorf (Oder-Spree) den für die niedrigste Alarmstufe geltenden Richtwert von 4,65 Zentimeter um sechs Zentimeter überschritten. In Eisenhüttenstadt lag er zunächst noch um einen, in Frankfurt (Oder) um 28 Zentimeter unter der entscheidenden Marke. Die Wasserstände würden von Dienstag an stärker als bisher steigen, teilte das Umweltamt mit. Am Mittwoch werde in Ratzdorf und Eisenhüttenstadt voraussichtlich der Richtwert der Alarmstufe 2 - 5,20 Meter beziehungsweise 5,45 Meter - erreicht.

Der sich gegenwärtig unterhalb von Breslau (Wroclaw) befindende Hochwasserscheitel soll Brandenburg gegen Ende der Woche erreichen. Dann wird damit gerechnet, dass sich die Wasserstände für einige Tage deutlich oberhalb der Richtwerte der Alarmstufe 3 einpendeln. Insgesamt gibt es vier Alarmstufen. Für die Stadt Frankfurt könnte das einen Wasseranstieg bis auf sechs Meter bedeuten; normal sind hier zwei Meter. Am nördlichen Unterlauf der Oder gilt bereits seit einigen Tagen an einem 28 Kilometer langen Abschnitt bei Stützkow (Uckermark) Alarmstufe 1. Wenn der dortige Pegel Hohensaaten einen bestimmten Richtwert erreicht, werden zur Entlastung der Deiche Polder, also Auslaufflächen für das Wasser, geöffnet.