Der BP-Chef hofft, dass das Leck in etwa zehn Tagen abgedichtet ist. Bisher haben über 15 Millionen Liter Öl das Wasser verpestet.

London/New Orleans. Trotz der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko wird es nach Ansicht von BP-Chef Tony Hayward auch in Zukunft Ölbohrungen in großen Meerestiefen geben. Genauso wenig wie das Unglück von Apollo 13 zum Ende der Raumfahrt geführt habe oder schwere Flugzeugunglücke die Menschen abgehalten hätten, weiter zu fliegen, werde das Ölleck zum Ende der Suche nach Ölfeldern in tiefen Gewässern führen, sagte Howard am Samstag in einem Interview der BBC.

Aus dem Glück müssten aber Lehren gezogen werden, erklärte der BP-Chef weiter. Er äußerte dabei die Hoffnung, dass das Leck an der Bohrstelle im Golf von Mexiko in einer Woche oder zehn Tagen geschlossen sein werde. Im schlimmsten Fall werde es auch länger dauern, sagte Howard. Wie lange, könne keiner sagen.

Die Hoffnungen von BP ruhen derzeit auf einem dünnen Rohr, das von Untersee-Robotern mitsamt einer Dichtung in die zerstörte Steigleitung gesteckt werden soll, um das hervorsprudelnde Öl in einen Tanker abzupumpen. Zuvor hatten Experten erfolglos versucht, das Leck mit einer Stahlkuppel abzudichten. Zudem soll versucht werden, mit Dispersionsmitteln das Öl schon unter Wasser aufzulösen. Bislang haben bereits über 15 Millionen Liter Öl das Gewässer verpestet. Jeden Tag kommen etwa 800.000 weitere Liter hinzu.

In Zug in der Schweiz kam unterdessen der Chef von Transocean, der Firma, der die zerstörte Bohrinsel „Deepwater Horizon“ gehörte, mit Aktionären des Unternehmens zusammen. Das Treffen fand hinter verschlossenen Türen statt; auf Fragen von Reportern reagierte Steven Newman nicht. Transocean erklärte, es würden rund eine Milliarde Dollar an Dividende an die Aktionäre ausgezahlt. Das sind etwa 3,11 Dollar je Aktie. Die Aktie verlor seit dem Unglück etwa ein Viertel an Wert.