Hamburg. Der Verein wandte die 2G-Regel unerlaubterweise für das Spiel gegen den TSV Sasel an – und will vorerst nicht von dem Konzept abrücken.

Das Verhältnis zwischen dem 2005 gegründeten Hamm United FC und dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) war selten einfach. Nun wird es erneut auf die Probe gestellt. Der Oberligist wandte am vergangenen Freitagabend beim 3:2 in seinem Heimspiel gegen den TSV Sasel die 2G-Regel für die Zuschauer an, obwohl dies laut HFV-Hygienekonzept verboten ist.

90 Minuten vor Spielbeginn bekräftigte der HFV dieses Verbot für Hamburger Amateurclubs in einer Pressemitteilung. Bei Sportstätten mit einer Zuschauerkapazität unter 10.000 Fans gelte die Sportanlage als ein Bereich, weshalb bezüglich des Impfstatus zwischen Zuschauenden und Spielern kein Unterschied gemacht werden dürfe.

Amateurfußball: Hamm United setzt weiter auf 2G

„Wir werden Hamm United für dieses Vorgehen nicht bestrafen“, sagte der HFV-Spielausschussvorsitzende Frank Flatau am Sonntag dem Abendblatt. „Aber wir werden den Austausch mit Hamm suchen.“ Ferner solle an diesem Montag eine Sitzung des Spielausschusses stattfinden. Eine endgültige Linie will der HFV erst nach der Präsidiumssitzung am 1. Dezember verkünden. „Bis dahin appellieren wir an alle Vereine, 2G für die Zuschauenden nicht anzuwenden. Und jeder Verein, der Fragen hat, soll sich bitte bei uns melden.“

Sollte die HFV-Linie weiter ein 2G-Verbot für die Fans vorsehen, wird der Konflikt mit Hamm United weiter schwelen. „Wir werden 2G auf jeden Fall auch in unserem nächsten Heimspiel am 3. Dezember gegen Bramfeld anwenden“, kündigte Hamms Präsident Jörn Heinemann an. Sogar eine Geldstrafe würde er in Kauf nehmen. „Auf die Schlagzeile ,HFV bestraft Hamm für Gesundheitsschutz‘, freue ich mich schon“, so Hamms Clubboss. Keiner der 280 Anhänger habe ein Problem mit 2G gehabt.

War Eliakim Kukanda nicht spielberechtigt?

Pikant: Hamms jüngste Siege (3:2 gegen Sasel, 2:0 in Meiendorf) stehen zur Diskussion. Matchwinner Eliakim Kukanda soll nicht spielberechtigt gewesen sein. Der Meiendorfer SV soll Protest eingelegt haben, Sasel denkt darüber nach. Sein Votum zur Sachlage abgeben müsste im Falle von Verhandlungen ausgerechnet der HFV-Spielausschuss.