Hamburg. Bei dem Spiel zwischen Hamm United und dem TSV Sasel wurde die 2G-Regelung angewandt. Warum dieses Vorgehen problematisch war.

Im ersten Oberligaspiel mit 2G-Regelung für die Zuschauer unterlag Hamm United dem TSV Sasel am Freitagabend mit 2:3. 200 Fans besuchten die Partie und zeigten am Eingang ihren Genesenen- oder Impfnachweis vor. Pikant: Hamms Vorgehen stand nicht im Einklang mit dem für alle Vereine verbindlichen Hygienekonzept des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV).

Dort heißt es unter Punkt 15: „Im Spielbetrieb des HFV darf das 2G-Modell weder für Zuschauer*innen noch für Mannschaftsverantwortliche und Spieler*innen angewendet werden. Für Publikum 2G und Aktive 3G festzulegen, ist im Amateurfußball nicht möglich, da kein Amateurstadion die infrastrukturellen Voraussetzungen erfüllt.“ Anders als bei den Profis gibt es keine strikte räumliche Trennung von Fans und Spielern.

Corona Hamburg: Ungeimpfte Spieler dürfen antreten

Die Angst des Verbandes: 2G für die Zuschauer könnte zu Ende gedacht auch 2G für die Spieler nach sich ziehen – mit unabsehbaren Folgen für den Spielbetrieb. Nach aktueller Rechtslage dürfen übrigens auch weiterhin ungeimpfte Spieler antreten.

„Uns war das 2G-Verbot des HFV für die Vereine nicht bekannt. Wir rechnen aber nicht mit Sanktionen, da wir nur die Gesundheit unserer Zuschauer schützen möchten“, sagte Hamms Präsident Jörn Heinemann, „von Sasel haben wir keine negativen Kommentare bekommen. Wenn das sanktioniert wird, dass wir ein Modell umsetzen, das alle haben wollen, möchte ich die Überschriften in den Zeitungen sehen.“ Hamms Manager Stephan Rahn sagte: „Wir wollten Vorreiter sein, aber wir werden uns künftig natürlich wieder an die allgemein gültigen Vorgaben halten.“ Einen milden Tadel sprach der HFV-Spielausschussvorsitzende Frank Flatau aus. „Es wäre schön gewesen, wenn Hamm United sich vorher bei uns gemeldet hätte“, sagte er.

Nutzung der Kabinen von Vorschriften nicht betroffen

Eine positive Nachricht für den Amateurfußball: Nicht betroffen von der neuen Eindämmungsverordnung des Hamburger Senats soll nach Abendblatt-Informationen die Nutzung der Kabinen sein. Die bisherigen Vorschriften werden nicht verschärft, sodass der Spielbetrieb weiter gewährleistet werden kann