Hamburg. Wie der Handball-Sport-Verein Hamburg die Derbyniederlage gegen HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg verarbeitet.

Einen kleinen Trost wenigstens fand Jens Häusler, als er am Montagmorgen noch einmal die Bilder der 26:36-Niederlage studierte, die sein Handball-Sport-Verein Hamburg am Vortag im Derby der Dritten Liga Nord bei der HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg erlitten hatte: „Ich fand uns nicht so hilflos wie noch im September in Oranienburg.“ Damals hatte der HSV sogar mit 21:33 verloren.

Bei der zweiten Saisonniederlage konnte Trainer Häusler durchaus positive Ansätze erkennen. Die Abwehr habe sogar „ganz gut gestanden“. Dass es trotzdem 36 Gegentore gab, sei der schwachen Angriffsleistung geschuldet. Immer wieder rannte sich der Aufsteiger fest und eröffnete dem Absteiger so insgesamt 14 Chancen zu Tempogegenstößen. „Wir haben vorn Hauruckhandball gespielt, uns auf Einzelaktionen verlegt, anstatt das Spiel breit zu machen“, sagte Häusler.

Aber das dürfe man den Spielern nicht verdenken: „Wir sind eine neu zusammengestellte Mannschaft, eine, die lernt, die immer noch besser wird“, sagt Häusler, „uns fehlen die letzten Zehntel des Eingespielt-Seins.“ Angesichts von jetzt zwei Punkten Rückstand auf den Nachbarn, der die Tabellenführung durch den Derbysieg behauptete, sei ihm überhaupt nicht bange: „Zwei Niederlagen auswärts sind zu verschmerzen, wenn wir den Schalter umlegen.“

„Taktische Schwächen abstellen“

Wie schnell die Mannschaft gelernt hat, wird sich spätestens am 18. November herausstellen. Dann tritt der HSV beim Tabellenzweiten TSV Altenholz an, der als bislang einzige Mannschaft die HSG Nord HU besiegen konnte. Häusler: „Bis dahin müssen wir die taktischen Schwächen abstellen.“

Das Heimspiel gegen den MTV Braunschweig am kommenden Sonntag (15 Uhr, Sporthalle Hamburg) ist eher kein Maßstab. Der Mitaufsteiger, vom früheren Lemgoer Meistertrainer Volker Mudrow binnen zwei Jahren von der fünftklassigen Verbandsliga schnurstracks in die Dritte Liga geführt, hat zwar gegen Altjührden soeben den ersten Saisonsieg feiern dürfen. „Aber alles andere als ein Sieg von uns würde mich überraschen“, sagt Häusler.

Die A-Jugend des HSV Hamburg hat erstmals seit Zugehörigkeit zur Bundesliga Nord ein Punktspiel beim DM-Finalisten SC Magdeburg gewonnen. Beim 26:22-Sieg ragte Leif Tissier mit acht Toren heraus.