Hamburg. Der mit großer Mehrheit ins Amt gehievte neue HFV-Vizepräsident votiert gegen eine Liga mit 16 Teams. Verband jetzt in der Zwickmühle.

Die Basis des Hamburger Fußballs hat Plänen zur Reduzierung der Oberliga Hamburg auf 16 Vereine zur Saison 2016/17 eine klare Absage erteilt. Auf dem Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) fand sich mit 732 Delegiertenstimmen eine deutliche Mehrheit von 74,5 Prozent für die Beibehaltung der 18er-Staffel. Das Vorhaben des HFV-Spielausschussvorsitzenden Joachim Dipner erhielt mit 107 Stimmen nur magere 10,9 Prozent Unterstützung (Enthaltungen: 14,6 Prozent/144).

Rechtlich bindend ist die Abstimmung zwar nicht, da der HFV im Vorfeld betont hatte, sich lediglich „ein Meinungsbild einholen“ zu wollen. „Eine Reduzierung der Oberliga wird nur in Abstimmung mit den Vereinen geschehen“, betonte jedoch Präsidiumsmitglied Thomas Zeißing vor Beginn der leidenschaftlich geführten Debatte. Pikant: Sogar HFV-Präsident Dirk Fischer stimmte für die Beibehaltung der 18er-Staffel, ebenso der von der Versammlung mit großer Mehrheit ins Amt des HFV-Vizepräsidenten gewählte frühere HSV-Chef Carl Jarchow. „Wir Oberligisten haben uns bei vielen Aussprachen fast alle gegen eine kleinere Oberliga ausgesprochen. Wir verstehen nicht, dass das immer noch auf der Tagesordnung steht“, klagte Meiendorfs Präsident Jens Malcharczik.

HFV müsste Meinungsbild ignorieren

Dipners Argumentation der „besseren Möglichkeit zur Ansetzung von Partien bei mehr freien Wochenenden“ konterte Halstenbeks Präsident Hans Jürgen Stammer erneut mit dem Hinweis auf die ausreichende Anzahl von Kunstrasenplätzen, die den Spielbetrieb auch bei schlechtem Wetter gewährleiste. Nun hängt alles am HFV-Präsidium. Um die Reform in Kraft zu setzen, müsste es das Meinungsbild der Vereine ignorieren – und die Pläne genehmigen.