Turnierdirektor Michael Stich und Australiens Legende Pat Cash bescherten den deutschen Tennisprofis für die erste Runde des ATP-Turniers am Rothenbaum durchweg machbare Aufgaben.

Hamburg. Mit dem wichtigsten Teil seines Tagwerks war Michael Stich am Sonnabendnachmittag durchaus zufrieden. In der Europa-Passage am Jungfernstieg hatte der Wimbledonsieger von 1991 in seiner Eigenschaft als Turnierdirektor die Auslosung für die 108. Auflage des Herrentennisevents am Hamburger Rothenbaum vorgenommen. Mit den Aufgaben, die Stich und der australische Wimbledonchampion Pat Cash, die am Sonntag (18 Uhr) mit dem Legendenmatch das Turnier offiziell eröffnen, den deutschen Profis zugelost hatten, musste tatsächlich niemand unglücklich sein.

Vor allem für die Lokalmatadoren warten in der ersten Runde, die von Montag (11 Uhr) an ausgespielt wird, nicht die höchsten Hürden. Jungstar Alexander Zverev, 17, der in der Weltrangliste an Position 285 geführt wird und am Sonnabend noch in Stuttgart an der Seite von Michael Berrer im Halbfinale der Doppelkonkurrenz stand, bekommt es mit dem Niederländer Robin Haase (Nr. 49) zu tun. Daviscupspieler Tobias Kamke (Nr. 82) trifft zum Auftakt auf den Finnen Jarkko Nieminen (Nr. 58), und Julian Reister (Nr. 122) misst sich zunächst mit dem Tschechen Lukas Rosol (Nr. 48), der in Stuttgart am Sonnabend im Halbfinale stand. „Es gibt in diesem Feld keine leichten Gegner, aber ich denke, dass alle drei gute Chancen haben, sich in die zweite Runde durchzuschlagen“, sagte Stich.

Der härtesten Aufgabe aus deutscher Sicht muss sich Hamburg-Debütant Dustin Brown (Winsen/Aller) stellen. Der Weltranglisten-100. spielt gegen den als Nadal-Nachfolger gehandelten Spanier Pablo Carreno Busta (Nr. 62). Daviscupspieler Peter Gojowczyk (München/Nr. 114) hat es mit Leonardo Mayer (Nr. 47) aus Argentinien zu tun, der Warsteiner Jan-Lennard Struff (Nr. 71) muss noch bis zum Sonntag warten, ehe er seinen ersten Kontrahenten kennt, da ihm einer von sechs Qualifikanten zugelost wurde. Der einzige gesetzte Deutsche, der Augsburger Philipp Kohlschreiber (Nr. 26), hat in Runde eins ein Freilos.

Aus der Qualifikation kann maximal noch ein deutscher Profi ins Hauptfeld vorstoßen. Bis auf Maximilian Marterer, dessen Match gegen den Kroaten Mate Delic erst für den späten Nachmittag angesetzt war, schieden acht von neun gestarteten Deutschen in Runde eins aus, darunter der norddeutsche Meister Florian Barth (Holstein Quickborn), der Facundo Bagnis aus Argentinien 3:6, 5:7 unterlag, und Lokalmatador Demian Raab vom Club an der Alster, der dem Türken Marsel Ilhan beim 4:6, 4:6 immerhin harte Gegenwehr leistete.

Am Sonntag stehen vor dem Legendenmatch die sechs Qualifikationsfinals an, Spielbeginn ist um 11 Uhr. Am Montag starten die Einzel- und Doppelkonkurrenzen. Die Auslosung des Einzel-Hauptfelds (48 Starter, 16 Freilose) im Überblick:

David Ferrer (Spanien/1) – Freilos

Michail Kukuschkin (Kasachstan) – Qualifikant

Pere Riba (Spanien) – Juan Monaco (Argentinien)

Andreas Seppi (Italien/16) – Freilos

Fernando Verdasco (Spanien/9) – Freilos

Pablo Carreno Busta (Spanien) – Dustin Brown (Winsen/Aller)

Pablo Andujar (Spanien) – Qualifikant

Roberto Bautista Agut (Spanien/6) – Freilos

Alexander Dolgopolov (Ukraine/3) – Freilos

Jerzy Janowicz (Polen) – Qualifikant

Tobias Kamke (Hamburg) – Jarkko Nieminen (Finnland)

Federico Delbonis (Argentinien/13) – Freilos

Santiago Giraldo (Kolumbien/11) – Freilos

Andrej Golubev (Kasachstan) – Benoit Paire (Frankreich)

Alexander Zverev (Hamburg) – Robin Haase (Niederlande)

Michail Juschni (Russland/5) – Freilos

Philipp Kohlschreiber (Augsburg/7) – Freilos

Albert Montanes (Spanien) – Qualifikant

Igor Sijsling (Niederlande) – Martin Klizan (Slowakei)

Gilles Simon (Frankreich/12) – Freilos

Joao Sousa (Portugal/14) – Freilos

Julian Reister (Reinbek) – Lukas Rosol (Tschechien)

Teymuraz Gabashwili (Russland) – Qualifikant

Tommy Robredo (Spanien/3) – Freilos

Marcel Granollers (Spanien/8) – Freilos

Jiri Vesely (Tschechien) – Dominic Thiem (Österreich)

Peter Gojowczyk (München) – Leonardo Mayer (Argentinien)

Guillermo Garcia-Lopez (Spanien/10) – Freilos

Carlos Berlocq (Argentinien/15) – Freilos

Dusan Lajovic (Serbien) – Kenny de Schepper (Frankreich)

Jan-Lennard Struff (Warstein) – Qualifikant

Fabio Fognini (Italien/2/Titelverteidiger) – Freilos