Der Big Apple hat einen neuen Helden: Er heißt Jeremy Lin. Der Point Guard mit taiwanesischen Wurzeln führte die Knicks zu sechs Siegen in Serie.

New York. "Linsanity" im Big Apple. Der neue NBA-Star Jeremy Lin hat seinen Triumphzug bei den New York Knicks fortgesetzt. Beim 90:87-Erfolg der Knicks bei den Toronto Raptors erzielte der 23 Jahre alte Guard 27 Punkte und schraubte den Schnitt in seinen bisherigen fünf Spielen in der Startformation auf 26,8 Zähler. „Ich glaube, es ist ein Wunder. Es hat wohl niemand damit gerechnet, dass es so laufen wird“, sagt der Mann mit der Nummer 17, der mit seiner Startausbeute selbst NBA-Größen wie Allen Iverson, Shaquille O’Neal und Michael Jordan hinter sich ließ.

New York ist seit nunmehr sechs Spielen unbesiegt. Lin, der zudem auf 11 Rebounds kam, war in der Schlussphase der spielentscheidende Akteur auf dem Parkett. Zunächst sorgte er mit einem Dreier für den 87:87-Ausgleich, anschließend legte er den nächsten Drei-Punkte-Wurf zum Endstand in den Korb. „Ich danke meinem Coach und meinen Mannschaftskameraden für ihr Vertrauen, mir am Ende des Spiels den Ball zu geben. Ich mag das“, sagte Lin, der taiwanesiche Wurzeln hat.

Zweitbester Werfer bei den Knicks war Amar'e Stoudemire mit 21 Punkten. Es war das erste Spiel des Forwards nach dem tragischen Tod seines Bruders. Stoudemires Abwesenheit in Verbindung mit der Leistenverletzung von Superstar Camelo Anthony hatten den kometenhaften Aufstieg Lins begünstigt. Am heutigen Mittwochabend soll die Show des Shootingstars beim Heimspiel gegen die Sacramento Kings weiter gehen. Am Sonntag empfangen die Knicks im Madison Square Garden den amtierenden NBA-Champion um Dirk Nowitzki.

Lin hat der Sportlotterie in seiner Heimat Taiwan seit seinem rasanten Aufstieg in der NBA ein Umsatzplus von 50 Prozent beschert. Auf das Duell seiner New York Knicks bei den Minnesota Timberwolves am vergangenen Samstag (100:98) setzten die Fans auf der Insel vor dem chinesischen Festland eine Rekordsumme von neun Millionen Taiwan-Dollar (230.000 Euro). Der US-Amerikaner Lin, dessen Eltern aus Taiwan stammen, erzielte in den bisherigen fünf Spielen in der Startformation der Knicks im Schnitt 26,8 Punkte.

Mit 14 Siegen aus 29 Saisonspielen ist New York derzeit nur die Nummer acht im Osten und nähert sich nach einem katastrophalen Saisonstart wieder den Playoff-Plätzen. Spitzenreiter mit einer Bilanz von 24:7 sind weiter die Chicago Bulls, die sich in einem punktereichen Spiel mit 121:115 gegen West-Kellerkind Sacramento Kings durchsetzten. Dahinter folgt das Starteam der Miami Heat (23:7), das bei den Indiana Pacers 105:90 gewann. LeBron James war mit 23 Punkten bester Werfer bei den Heat. Topteam der Liga ist weiter Oklahoma City Thunder (22:6). Gegen Utah Jazz gab es einen 111:85-Erfolg. (sid/abendblatt.de)