Der NBA-Champion soll in der Saisonvorbereitung ein Testspiel gegen Alba Berlin bestreiten. 96:92-Erfolg gegen LA Clippers in der Nacht.

Dallas. Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks hautnah erleben - das können deutsche Basketball-Fans wohl am 6. Oktober 2012 in Berlin. Nach Informationen von Spiegel online soll der NBA-Champion im Rahmen seiner Saisonvorbereitung vor der nächsten Saison ein Testspiel gegen Alba Berlin bestreiten. Die Begegnung soll in der Berliner Arena am Ostbahnhof ausgetragen werden. Letzte Details müssten aber noch geklärt werden.

„Das wäre schon eine schöne Sache, aber ich kann das nicht bestätigen. Wir haben noch keine offizielle Infos bekommen“, sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi dem Sport-Informations-Dienst auf Nachfrage. Das sei allerdings nichts Ungewöhnliches, weil solche Begegnungen zunächst gewöhnlich zwischen der NBA und der Euroleague verabredet werden, so Baldi weiter. Die Vereine würden im Normalfall erst danach davon erfahren.

Das Spiel soll wohl im Rahmen der „NBA Europe Live“-Tour stattfinden. Bereits seit sechs Jahren bereisen immer andere Teams aus der nordamerikanischen Profiliga Europa, um die vermeintlich beste Liga der Welt noch populärer zu machen. Im Oktober 2008 kam es dabei in der Berliner Arena am Ostbahnhof zum letzten Spiel in Deutschland. Die New Orleans Hornets um ihren Superstar Chris Paul besiegten die Washington Wizards mit 96:80.

Nach übereinstimmenden Medienberichten werden die Mavericks nach ihrem Besuch in der Hauptstadt am 9. Oktober zu einem weiteren Spiel beim FC Barcelona in Spanien antreten. Zudem soll auch Rekordmeister Boston Celtics auf Europa-Tour gehen und in Istanbul gegen Fenerbahce Ülker sowie in Italien gegen Emporio Armani Milano antreten.

In der NBA schwimmt der Titelverteidiger unterdessen weiter auf der Erfolgswelle. In der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gewannen die Dallas Mavericks am Montagabend (Ortszeit) ihr Heimspiel gegen die Los Angeles Clippers mit 96:92. Überragender Mann auf dem Parkett war wieder einmal Deutschlands Sportler des Jahres, Dirk Nowitzki.

Der Würzburger war im Spitzenspiel mit 22 Punkten und sieben Rebounds treffsicherster Schütze der Texaner und führte den Champion zum vierten Erfolg in Serie. Im entscheidenden vierten Viertel bewies Nowitzki einmal mehr seine Nervenstärke. Beim Stand von 92:89 verwandelte er zwei eminent wichtige Freiwürfe zur Vorentscheidung. Elf seiner 22 Punkte erzielte er in Durchgang Nummer vier.

„Dirk ist das klassische Beispiel für einen großartigen Spieler. Ich habe drei Jahre mit Larry Bird gespielt, der manchmal nur zwei von 13 Würfen traf, aber dann die letzten drei versenkte. Dirk ist genauso“, lobte Dallas’ Coach Rick Carlisle seinen Kapitän. Nowitzki vergab zwar fünf seiner sieben Würfe im letzten Viertel, war aber dennoch an jeder entscheidenden Szene beteiligt. Siebenmal wurde er an die Freiwurflinie geschickt, sechsmal verwandelte er.

„Ich hatte einige Würfe, die muss ich einfach machen“, meinte Nowitzki dennoch kritisch. Trotzdem entschied der Franke das Duell mit Clippers-Star Blake Griffin klar für sich. Griffin (20 Punkte) verpasste in der Schlussphase fünf Freiwürfe in Serie, zudem konnte er sich nicht wie gewohnt mit spektakulären Dunking-Einlagen in Szene setzen. „Das ist uns besonders wichtig. Auf unserem Feld gibt es keine Show. Wenn so ein Team hierherkommt, wollen wir es ihnen extra schwer machen, zum Korb zu ziehen“, sagte Dallas-Center Brendan Haywood.

Am 26. Februar steht Nowitzki zum elften Mal in Folge im Aufgebot für das All-Star-Game der NBA, dass in diesem Jahr in Orlando, Florida stattfindet. Nach seinem schwachen Saisonstart wurde der Würzburger allerdings nicht in die „Starting Five“ im Westen gewählt, sondern wird vorerst auf der Bank Platz nehmen .

Durch den neuerlichen Erfolg sicherten die Mavericks den vierten Platz in der Western Conference (18:11 Siege). Trotz der Niederlage bleiben die Clippers, bei denen Caron Butler mit 23 Punkten bester Werfer war, mit 17:9-Siegen Tabellenführer der Pacific Division.

Für die Mavericks geht es nach dem Erfolg in eigener Halle nun mit zwei schweren Auswärtsspielen weiter. Am Freitag treten die Texaner beim Überraschungsteam der Philadelphia 76ers an, ehe sie am Sonntag im New Yorker Madison Square Garden auf die Knicks treffen. Deren neuer Star Jeremy Lin führte den „Big Apple“ in Abwesenheit der beiden Superstars Camelo Anthony (Zerrung im Leistenbereich) und Amar’e Stoudemire (privater Trauerfall) zuletzt zu fünf Siegen in Folge und wurde am Montag zum „Spieler der Woche“ in der Eastern Conference gewählt.

Anders als Dirk Nowitzki ist Chicagos Superstar Derrick Rose als All-Star-Starter vorgesehen. Doch zuletzt mussten die Bulls ohne den pfeilschnellen Offensivspieler auskommen, dessen Rückenprobleme den Klub vor Rätsel stellten. Am Montag gab eine Kernspintomographie nun Aufschluss. Bei den Beschwerden handele es sich lediglich um Rückenkrämpfe.

+++ Dirk Nowitzki kommt ins Rollen - und vielleicht nach Berlin +++

Bulls-Manager Gar Forman sagte dem TV-Sender ESPN: „Es ist kein strukturelles Problem, es ist muskulär.“ Man werde den MVP der vergangenen Saison nun weiter behandeln und ihm Ruhe gönnen. Der 23-Jährige werde dem sechsmaligen NBA-Champion wieder helfen, „wenn er sich so gut fühlt, dass er zurück aufs Spielfeld kommen kann.“ Chicago führt derzeit das Klassement im Osten an.

Ein Lebenszeichen gab Chris Kaman bei den New Orleans Hornets von sich. Der Nationalmannschaftscenter führte sein Team mit 27 Punkten und 13 Rebounds zum 86:80 gehen die Utah Jazz und trotzte dabei allen Wechselgerüchten um seine Person. „Ich versuche einfach positiv zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen“, meinte Kaman, den die Hornets am liebsten noch bis zur Trade-Deadline am 15. März wieder verkaufen wollen. Kaman war erst vor der Saison von den Clippers nach New Orleans gekommen.

Nowitzki zu Europas Basketballer des Jahres gewählt

NBA-Champion Dirk Nowitzki ist zum zweiten Mal in seiner Karriere zu Europas Basketballer des Jahres gewählt worden. Nach 2005 erhält der Superstar der Dallas Mavericks die Auszeichnung erneut, wie der europäische Verband FIBA Europe mitteilte. „Dirk ist nicht nur ein toller Athlet und ein Weltklasse-Spieler, sondern auch eine großartige, ehrliche, hart arbeitende und loyale Persönlichkeit“, sagte Verbandspräsident Olafur Rafnsson.

Bei der Wahl entschieden sowohl Experten als auch die Fans - und der Würzburger hatte in der Endabrechnung deutlich die Nase vorn. Auf Platz zwei landete der Spanier Juan Carlos Navarro vor dem aus den USA stammenden Mazedonier Bo McCalebb. 32.461 Fans nahmen an der Wahl teil. Mit Material von sid und dpa

Die weiteren Ergebnisse des Abends:

Charlotte Bobcats - Philadelphia 76ers 89:98

Orlando Magic - Minnesota Timberwolves 102:89

Milwaukee Bucks - Miami Heat 96:114

New Orleans Hornets - Utah Jazz 86:80

Golden State Warriors - Phoenix Suns 102:96