Mit einem überragenden 3:0-Erfolg gegen den TTF Ochsenhausen erspielte sich das Team von Borussia Düsseldorf vorzeitig die Deutsche Meisterschaft im Tischtennis.

Timo Boll und die Silberjungs von Peking haben Borussia Düsseldorf mit einer Gala-Vorstellung erneut zur deutschen Meisterschaft geschmettert. Durch ein 3:0 bei den TTF Ochsenhausen machte der Titelverteidiger bereits im Final-Hinspiel der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL) den 22. Titel perfekt. Vor zwei Wochen hatte Düsseldorf mit einem 3:0 in Ochsenhausen bereits die Champions League gewonnen.

„Es ist ein bisschen schade für Ochsenhausen, dass wir zum zweiten Mal in Folge in ihrer Halle feiern können, aber so ist nun mal der Sport", sagte Boll. "Wir wollten den Sack zumachen, und das haben wir geschafft.“ Das Rückspiel am kommenden Sonntag hat aufgrund der besseren Hauptrunden-Platzierung der Rheinländer nur noch statistischen Wert. Vor nur 800 Zuschauern in Biberach holte Doppel-Europameister Christian Süß den entscheidenden Punkt. Der Rotschopf besiegte den angeschlagenen Schweden Pär Gerell in einem engen Match 3:1 und ließ sich von seinen Teamkollegen Boll und Dimitrij Ovtcharov meisterlich feiern.

Das klare Ergebnis kam selbst für die erfolgverwöhnten Rheinländer überraschend, nicht einmal eine Flasche Sekt hatten sie eingepackt. „Mit einem 3:0 habe ich wirklich nicht gerechnet, höchstens mal in den kühnsten Träumen kurz daran gedacht. Die große Party heben wir uns für Sonntag auf“, sagte Manager Andreas Preuß. Dann gibt es auch erst die Meister-Trophäe der DTTL.

Düsseldorfs Spieler ließen über die gesamte Begegnung hinweg keine Zweifel daran aufkommen, dass sie die würdigen Champions sind. Ovtcharov sorgte durch ein 3:1 gegen den Portugiesen Tiago Apolonia für die Führung, Boll erhöhte durch ein 3:0 gegen den Chuang Chih-Yuan. Der Dreifach-Europameister lieferte gegen die Nummer zwölf der Welt eine erstklassige Partie ab. „Ich habe endlich mal wieder ohne Schmerztabletten trainieren können. Man hat gesehen, dass ich wieder ein besseres Gefühl und Timing hatte“, sagte der von Rückenproblemen geplagte Boll.

Der Weltranglisten-Vierte gönnt sich nach der Meisterschaftsentscheidung eine Regenerationsphase, um sich anschließend auf die Europameisterschaften in Stuttgart vorzubereiten. Die frühe Entscheidung, meinte Boll, sei gut für seinen Körper. Nun könne er sich ein bisschen erholen und müsse nicht gleich wieder Bestleistungen bringen. Bei der Meister-Party in Düsseldorf werden ihm seine Teamkollegen aber sicher nochmal alles abverlangen.