Rahlstedts Trainer wähnte sein Team auf einem guten Weg und wurde prompt eines Besseren belehrt. Er sah die schwache Partie kommen.

Hamburg. In der vergangenen Woche klang Rahlstedts Trainer Oliver Zapel noch anders. Nach dem verdienten 1:0 gegen Sasel hatte der sehr ambitionierte Coach unterstrichen, dass sich sein Rahlstedter SC auf dem Weg zu einem Spitzenteam befinde. "Klar können wir oben mithalten. Wir haben in Bramfeld gewonnen und hätten gegen Hamm United niemals verloren, wären damals alle Mann in Bord gewesen."

Nach dem glücklichen 0:0 beim Kellerkind SC Concordia II im Sportpark Hinschenfelde war Zapel jedoch bedient: "Ich bin desillusioniert. Ich habe schon unter der Woche Signale von der Mannschaft empfangen, dass sie heute so spielt. Ich dachte mir, vielleicht gewinnen wir trotzdem irgendwie. Wir waren grottenschlecht."

Zapels Klartext war ob der Darbietung seiner Schützlinge mehr als angebracht. Zu keinem Zeitpunkt spielte der Rahlstedter SC wie ein Spitzenteam, ließ jedes spielerische Moment und phasenweise auch den nötigen Kampfgeist vermissen. Die Truppe von der Scharbeutzer Straße hatte sogar noch Glück, denn "Cordis" Nachwuchs nutzte beste Gelegenheiten nicht. Die dickste Chance vergab Benjamin Bamur, der direkt nach der Pause aus zwei Metern nur die Latte traf.

Ebenfalls bedient war Team-Manager Matthias Albrecht, der vor dem Anpfiff beschrieb, wie prima momentan alles laufe: "Am Anfang der Saison gab es ja ein paar atmosphärische Störungen. Unter unserem letzten Trainer Thomas Hoffmann war es halt wirklich, wie Oliver Zapel auch kritisch angemerkt hat, eine "One-Man-Show". Wir mussten uns alle erst aufeinander einstellen. Wir haben das aber geschafft und nun sind die Aufgaben im Verein gut auf die diversen Schultern verteilt. Wir müssen nicht aufsteigen, aber die Mannschaft spielt gut und wir wehren uns nicht dagegen." Albrechts Kommentar nach dem Spiel war dann deutlich: "Ärgerlich. Da erzählst du einmal vorher die positiven Sachen und dann kommt so eine Leistung dabei heraus."