Der ambitionierte und engagierte Ligatrainer der Eintracht macht sich trotz des aktuellen Tabellenstandes seines Teams in der Oberliga keine allzu großen Sorgen. Und er stützt seinen teilweise umstrittenen Torhüter.

Abendblatt: Herr Krausz, wieder einmal gut gespielt und nicht gewonnen. Wie bewerten Sie Norderstedts 1:1 in Lohbrügge?

Marco Krausz: Wir hatten das Spiel klar in der Hand. Für Lohbrügge habe ich nur drei Torschüsse gezählt. Vergleicht man das damit, was wir hatten, können wir natürlich mit dem Punkt nicht zufrieden sein.

Abendblatt: Steht Ihre vor der Saison radikal verjüngte Mannschaft mit einem Platz in der Abstiegszone unterbewertet da? Ihre Spielweise wird oft gelobt.

Krausz: Die Tabelle lügt nie. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir da unten stehen. Unser mutiger Weg mit den vielen aus der A-Jugend hochgezogenen Spielern wird anerkannt. Das ist schön. Doch viele Schönwetter-Mannschaften standen schon über einen längeren Zeitraum unten. Wir wollen das mit aller Macht vermeiden.

Abendblatt: Werden Sie diesen Weg auch weitergehen, wenn Sie sich bis zum Winter nicht aus der Abstiegszone lösen können?

Krausz: Definitiv. Wir werden diesen Weg genau so weitergehen.

Abendblatt: Ihr Torwart Frederic Böse leistete sich zuletzt fast in jedem Spiel einen Patzer. Können Sie durchatmen, weil er diesmal solide gespielt hat?

Krausz: Erklären Sie mich bitte nicht für verrückt, aber Frederic spielt eine sehr gute Saison. Er spielt gut mit, gibt von hinten klare Kommandos. Leider brachte er sich mit individuellen Fehlern zuletzt um den Lohn seiner Arbeit. Sicher muss ein Torwart dann auch Kritik einstecken. Doch man muss das differenzierter sehen.

Abendblatt: Er hat seinen Platz also sicher?

Krausz: Sicher hat nie jemand seinen Platz. Das ist immer eine Frage, wer sich wie im Training aufdrängt und welche Alternativen man hat.

Abendblatt: Wie wollen Sie die Effizienz der Truppe steigern?

Krausz: Wir machen seit zwei Wochen im Training nichts anderes als Laufwege und Torschüsse zu üben. Es sind Fortschritte erkennbar. Jetzt müssen wir an den nächsten Schritt gehen und die Dinger verwerten.

Abendblatt: Wenn die Saison normal läuft, wo landet Ihr Team?

Krausz: Definitiv über dem Strich.