Hamburg. Andy Grote kündigt stattdessen Sportprojekte an, von denen alle Bürger profitieren. Großveranstaltungen soll es trotzdem geben.

Sportsenator Andy Grote (50) hat allen Gedankenspielen über eine neuerliche Bewerbung Hamburgs um Olympische Spiele eine Absage erteilt. „Das Referendum war eine demokratische Entscheidung, die wir akzeptieren müssen“, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Am 29. November 2015 war eine mögliche Kandidatur für die Spiele 2024 oder 2028 bei einer Bürgerbefragung knapp gescheitert. Die nächsten drei Sommerspiele finden in Tokio 2020, Paris 2024 und Los Angeles 2028 statt.

Statt an einer Olympiabewerbung arbeite die Stadt an anderen Sportprojekten. Davon sollen alle Bürger profitieren. „Wir investieren hier in den Sport, sodass jeder etwas davon hat. Und ich glaube, dass wir darüber auch die Akzeptanz für den Sport insgesamt und irgendwann auch wieder für große Sportveranstaltungen erhöhen“, sagte Grote. „Aber es muss so herum gehen, und wir dürfen nicht andersherum mit dem Ausnahme-Event anfangen.“

Active-City-Programm wird ausgebaut

Die Tafisa, die Breitensportorganisation des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), zeichnete Hamburg im September in Buenos Aires gerade für diese Bemühungen als „Global ActiveCity“ aus. Und dieses Programm wird fortgeschrieben, künftig auch in Verbindung mit der Gesundheitsbehörde. Die Infrastruktur des Sports werde ständig weiter ausgebaut, sagte Grote, der Sport in der Stadtplanung jetzt stärker berücksichtigt.

So schaffe Hamburg pro Jahr 50 bis 60 neue Hallenfelder, 90 Millionen Euro würden 2019 und 2020 allein in den Schulsporthallenbau investiert. Daneben finden in der Stadt jedes Jahr zehn große Sportveranstaltungen statt wie am kommenden Freitagabend das Halbfinale der Männerhandball-WM.

„Wir merken schon, dass man in Sportfragen wieder nach Hamburg guckt“, sagte Grote. „Wir brauchen den Spitzensport „als Vorbild und Zugpferd“.