Rio de Janeiro. Im Finale der Fechter im Rollstuhl kämpfte Adrian Castro gegen seinen künftigen Schwiegervater um Goldmedaille und Hochzeitskosten.

Der Sieg bei den Paralympics in Rio de Janeiro gegen seinen künftigen Schwiegervater kommt den Polen Adrian Castro teuer zu stehen. Im Säbel-Duell der Rollstuhl-Fechter um Platz drei schickte der 26-Jährige seinen 15 Jahre älteren Landsmann Grzegorz Pluta mit 15:8 von der Planche - und muss nun für die Kosten der anstehenden Hochzeit mit dessen Tochter aufkommen.

Der Gewinner zahlt die Hochzeit

„Vor unserem Gefecht habe ich ihm gesagt: Der Verlierer bezahlt die Hochzeit“, erzählte Castro. „Damit bin ich gar nicht einverstanden“, erwiderte Pluta prompt. Der Paralympics-Sieger von 2012 hatte dafür auch die passende Begründung parat: „Ich habe die Bronzemedaille verloren, er bekommt das ganze Geld dafür, dass er sie gewonnen hat. Er hat genug Geld gewonnen, um für die Hochzeitskosten aufzukommen.“

Castro, der nach einem Motorradunfall querschnittgelähmt ist, und Pluta sind Trainingsgefährten. „Wir trainieren jeden Tag zusammen“, sagte der Paralympics-Dritte. So hat er auch dessen Tochter vor vier Jahren kennengelernt: Sie hat ihren Vater ins Trainingslager begleitet. „Da hat alles angefangen.“