Fürste düpiert Volunteer. Jubelorgie für Ludwig/Walkenhorst. Weitere Medaille für Hamburg. IOC-Mann Hickey zum Verhör.
Handball: Enttäuschung für van der Vaarts Freundin
Da wird Trost von Rafael van der Vaart fällig: Für Estavana Polman, Freundin des ehemaligen HSV-Kapitäns, ist der Goldtraum mit der niederländischen Handball-Auswahl geplatzt. Im Halbfinale verlor die 24-Jährige mit ihrem Team denkbar knapp mit 23:24 (13:17) gegen Frankreich. Anschließend vergoss Polman bittere Tränen. Für Olympia-Debütant Holland bleibt die Chance auf Bronze im kleinen Finale gegen Norwegen oder Russland. Polman spielt in Esbjerg in Dänemark, weshalb sich auch van der Vaart für ein Engagement im nur 80 Kilometer entfernten Midtjylland entschied. Im bisherigen Turnierverlauf hatte Polman mit 33 Treffern überzeugt, gegen Frankreich hatte sie aber nur noch ein Erfolgserlebnis per Siebenmeter.
IOC: Hickey nach Klinikaufenthalt verhört
Das irische IOC-Mitglied Patrick Hickey ist am Donnerstag wegen des Vorwurfs des Ticket-Schwarzhandels von der Polizei verhört worden. Wie das irische Nationale Olympische Komitee mitteilte, war Hickey zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden. „Pat Hickey ist (...) zu einer Polizeiwache begleitet worden, um eine umfassende Aussage zu machen“, hieß es.
Hickey war am Vortag in seinem Hotel in Rio festgenommen worden. Die Behörden werfen ihm die Verwicklung in Schwarzmarktgeschäfte mit Olympia-Tickets vor. Angesichts der Anschuldigungen lässt Hickey seine olympischen Ämter ruhen, bis der Fall aufgeklärt ist. Der Ire ist seit 2012 unter anderem Mitglied der IOC-Exekutive, der einflussreichen Führungsspitze.
Hockey: Deutsche Spring mit Kreuzbandriss
Schlechte Nachrichten für die deutschen Hockey-Frauen vor dem Spiel um Platz drei am Freitag (12.00 Uhr OZ/17.00 Uhr MESZ) gegen Neuseeland: Verteidigerin Annika Sprink hat sich beim Halbfinal-Aus gegen die Niederlande (3:4 im Penaltyschießen) einen Riss des vorderen Kreuzbandes am linken Knie zugezogen. Für die 20-Jährige rückt Katharina Otte ins Team.
"Es ist ganz bitter für Annika, vor dem Spiel um Bronze durch diese Verletzung auszufallen", sagte Bundestrainer Jamilon Mülders. Das Team könne froh sein, mit Otte eine "motivierte und erfahrene Defensivspielerin" als Nachrückerin dabei zu haben, "die unser absolutes Vertrauen genießt und problemlos für das Spiel gegen Neuseeland einspringen kann."
Die Mannschaft bleibe "weiterhin fokussiert und hat schon in der Vorbereitung bei diversen Verletzungen und Krankheiten ihre Stabilität bewiesen", sagte Mülders: "Schließlich haben wir zwischen Nominierung und Turnierstart nie mit der nominierten Mannschaft spielen können."
Ringen: Es bleibt bei einmal Bronze
Mit einer Bronzemedaille im Gepäck kehren die deutschen Ringer aus Rio zurück. Am letzten Kampftag mit deutscher Beteiligung schieden Maria Selmaier (Jena/75 kg) und Nina Hemmer (Ückerath/53 kg) vorzeitig aus. Nur Denis Kudla (Schifferstadt/85 kg) schaffte es aus dem deutschen Lager in Brasilien aufs Podest.
Die 23-Jährige Hemmer war nach einer Niederlage in der Qualifikation ausgeschieden. Die WM-Achte von 2015 unterlag in der Klasse bis 53 kg der Chinesin Xuechun Zhong nach Punkten mit 1:3. Da die Chinesin im Anschluss ihr Achtelfinale verlor, durfte Hemmer auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde starten.
"Ich habe versucht, das Beste aus dem Kampf herauszuholen. Ich habe ein sehr starkes Los erwischt", sagte Hemmer nach ihrem Kampf: "Jeder Sportler, der hier startet, hat bestimmte Erwartungen, die er erfüllen möchte. Ich hatte mir noch ein bisschen mehr erhofft."
Ähnlich erging es Selmaier. Die 24-Jährige war in ihrem Auftaktkampf gegen Erica Wiebe aus Kanada chancenlos. "Ich hatte gehofft, dass ich Mittel gegen sie finde. Das hat nicht geklappt", sagte die gebürtige Magdeburgerin. In der Hoffnungsrunde verlor sie gegen die Chinesin Fengliu Zhang vorzeitig.
Besonders enttäuschend aus deutscher Sicht war jedoch das frühe Aus der Stars. Frank Stäbler (Musberg/bis 66kg) verlor wegen einer Fußverletzung zwei seiner drei Kämpfe. Der 27-Jährige schied genauso vorzeitig aus wie Weltmeisterin Aline Focken (Krefeld), die in der Schwedin Anna Fransson im Viertelfinale ihre Meisterin fand.
Hockey: Fürste gibt sich als Altenburg aus
Nach der gewonnenen Olympia-Bronzemedaille mit den deutschen Hockey-Herren erlaubte sich Moritz Fürste auf der Pressekonferenz einen Scherz mit den Organisatoren. Der bestens gelaunte Kapitän nutzte das Unwissen eines Volunteers aus und versicherte glaubhaft, er sei der Bundestrainer. Der Helfer hatte kurz zuvor die Namensschilder von Fürste und Bundestrainer Valentin Altenburg in den Raum gebracht und Fürste dabei fragend angeschaut, weil er die beiden Deutschen nicht kannte.
Diese Steil-Vorlage ließ sich der Hamburger nicht entgehen und deutete glaubhaft auf das Altenburg-Schild. So wurde das Namensschild des Bundestrainers vor Fürste aufgestellt, Altenburg wurde als Fürste deklariert. Die gesamte Pressekonferenz über grinste das Duo auf dem Podium und freute sich über den Streich.
Segeln: Hamburger Duo holt Bronze
Die deutschen 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewonnen. Das Duo des Norddeutschen Regatta Vereins aus Hamburg belegte zwar im abschließenden Medal-Race nach einem verpatztem Start nur Rang acht, rettete aber dennoch Gesamtplatz drei ins Ziel. Olympiasieger wurden die Neuseeländer Peter Burling/Blair Tuke.
Heil/Plößel mussten nach der schwachen letzten Wettfahrt zwar ihren bisher zweiten Gesamtrang an die australischen London-Olympiasieger Nathan Outteridge/Iain Jensen abtreten. Weil die bis dato viertplatzierten Briten Dylan Fletcher-Scott und Alain Sign allerdings kenterten, reichte es dennoch zu Bronze.
Beach: Ludwig/Walkenhorst feiern lange
Die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben ihren Olympiasieg in Rio mit einer rauschenden Party-Nacht gefeiert. "Es ging schon bis sechs, sieben Uhr morgens", sagte Walkenhorst (25) am Nachmittag (Ortszeit) mit heiserer Stimme in der ARD. Bei einem Einspieler, der ihre Eltern zeigte, konnte sich Walkenhorst außerdem nicht mehr beherrschen und vergoss Tränen der Rührung.
Die "Golden Girls" berichteten, dass sie nach ihrem Triumph an der Copacabana "den ein oder anderen Caipirinha" getrunken hätten. "Aber wir haben uns noch benommen", meinte die 30-jährige Ludwig schmunzelnd und lobte Olympia-Debütantin Walkenhorst: "Im Finale die Coolste zu sein, das ist nicht normal."
Das Endspiel am berühmtesten Strand der Welt zwischen den Europameisterinnen aus Hamburg und den Weltmeisterinnen Agatha und Barbara (Brasilien) hatte am Mittwochabend erst um 23.59 Uhr Ortszeit begonnen. 66 Minuten später bekamen Ludwig und Walkenhorst nach dem 21:18, 21:14 als erstes europäisches Frauen-Team olympische Medaillen überreicht.
Gold! Hamburger Beach-Duo krönt sich an der Copacabana
Diebstahl: Britischer Athlet in Rio ausgeraubt
Ein britischer Olympia-Athlet ist in Rio de Janeiro ausgeraubt worden. Das teilte das Britische Olympische Komitee (BOA) am Donnerstag mit, nachdem der „Guardian“ zuvor darüber berichtet hatte. Demnach habe sich der Diebstahl ereignet, als der Athlet auf dem Rückweg zu seiner Unterkunft war. Einen Namen nannte das Komitee nicht, der Sportler sei aber sicher und es gehe ihm gut. Dem „Guardian“ zufolge war der Athlet mit einer Waffe bedroht worden, als er eine Nacht in Rio verbracht habe.
Hockey: Fürste & Co. holen Bronze
Deutschlands Hockey-Herren haben die Bronzemedaille gewonnen. Die DHB-Auswahl setzte sich am Donnerstag im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande mit 4:3 im Penaltyschießen durch. Damit nahmen der Hamburger Kapitän Moritz Fürste & Co. auch Revanche für die deutschen Damen, die Holland zuvor im Halbfinale denkbar unglücklich im Shoo-Out unterlegen waren.
Doping: Erster Medaillengewinner überführt
Der kirgisische Gewichtheber Isat Artykow ist als erster Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro des Dopings überführt worden. Dem 22-Jährigen werde Bronze in der Kategorie bis 69 Kilogramm aberkannt, teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS am Donnerstag mit.
Ringen: Deutsche Hemmer schon raus
Ringerin Nina Hemmer hat ihren Auftaktkampf verloren und ist ausgeschieden. Die 23 Jahre alte Olympia-Debütantin vom AC Ückerrath unterlag in der Kategorie bis 53 Kilogramm der Chinesin Xueschun Zhong mit 1:6. Nach einem eigenen Wurfansatz wurde Hemmer von der Chinesin gekontert und lag schnell mit 0:2 hinten, ehe sie fast geschultert wurde - nur der Halbzeitpfiff rettete sie. Da die Asiatin danach von der Amerikanerin Louise Helen Maroulis vorzeitig im Achtelfinale bezwungen wurde, hat Hemmer keine Chance mehr auf die Hoffnungsrunde und den Kampf um Bronze.
Hochsprung: Jungfleisch "wackelt" ins Finale
Marie-Laurence Jungfleisch (Stuttgart) ist bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ins Hochsprung-Finale am Sonnabend (20.30 Uhr OZ/01.30 Uhr MESZ) eingezogen. Die 25-Jährige überquerte die für den Kampf um die Medaillen geforderten 1,94 m im zweiten Versuch, vorher hatte sie bei 1,92 m etwas gewackelt und drei Durchgänge benötigt.
"Es war wackliger als gedacht. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, ich hab's geschafft", sagte Jungfleisch: "Olympia ist natürlich etwas anderes, es war noch ein bisschen Nervosität im Spiel."
Die WM-Sechste Jungfleisch hatte Mitte Juli erstmals die zwei Meter geknackt und gehört in Rio zu den Medaillenkandidatinnen. "Ich bin motiviert, ich bin zuversichtlich, ich weiß, dass ich etwas drauf habe", sagte sie: "Ich will jetzt so gut wie möglich regenerieren und dann so hoch wie möglich springen."
Die Weltjahresbeste Chaunté Lowe (USA), Europameisterin Ruth Beitia (Spanien) und Ex-Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) gaben sich ebenfalls keine Blöße.
Die russischen Springerinnen um London-Olympiasiegerin Anna Tschitscherowa und Maria Kuschina waren wegen des Ausschlusses in Folge des massiven Dopingskandals in Russland nicht am Start.
Medaillenspiegel: Deutschland schluckt Russen
Durch das Gold der Kanuten Rendschmidt und Groß ist Deutschland im Medaillenspiegel vorübergehend sogar an Russland vorbeigezogen. Die deutschen Olympioniken lagen nach 221 von 306 Wettbewerben mit 13 Gold- sowie acht Silber und neun Bronzemedaillen auf Rang vier, profitieren dabei aber unter auch von dem Ausschluss der russischen Leichtathleten. Weitere drei Medaillen sind dem deutschen Team durch die Finalteilnahmen der Fußballfrauen und -männer sowie den Hamburger Boxer Artem Harutyunyan bereits sicher. Die Zielvorgabe des DOSB von 44 Medaillen wird dennoch nicht mehr zu erreichen sein. Vor vier Jahren kehrten die deutschen Athleten mit ebenjener Anzahl an Edelmetall und Platz sechs im Medaillenspiegel aus London zurück (11/19/14).
Boxen: Nikitin steigt nach Sieg gegen Conlan aus
Der russische Bantamgewichtler Wladimir Nikitin ist bei den Olympischen Spielen in Rio nach seinem Sieg im Skandal-Boxkampf gegen den Iren Michael Conlan verletzt aus dem Turnier ausgestiegen. Der Vize-Weltmeister von 2015 hatte sich gegen Conlan eine Handverletzung zugezogen.
Nikitin gab bekannt, dass er am Donnerstag zum Halbfinale gegen den Amerikaner Shakur Stevensen nicht antreten werde. Das 19 Jahre alte US-Talent steht damit kampflos im Finale.
Nikitins Kampf gegen Conlan hatte für Furore gesorgt, weil der unterlegene Ire im Anschluss den Punktrichtern massive Betrugsvorwürfe gemacht hatte. "Sie sind verdammte Betrüger! Sie kaufen jeden. Es ist mir scheißegal, dass ich im Fernsehen fluche", hatte der 24-Jährige bei RTÉ Sport, einem Nachrichtensender aus seiner Heimat, gesagt.
Der Weltverband AIBA reagierte und gab zu, dass es im Turnier "weniger als eine Handvoll" falscher Entscheidungen gegeben habe. Die zuständigen Schieds- und Punktrichter wurden suspendiert.
Turm: 15-jährige Deutsche ausgeschieden
Olympia-"Küken" Elena Wassen hat das Finale im Turmspringen verpasst - aber trotzdem wertvolle Erfahrungen gesammelt. Die mit 15 Jahren jüngste Starterin des deutschen Olympiateams belegte im Halbfinale aus zehn Metern mit 276,40 Punkten den 17. Platz, am Ende fehlten der Berlinerin 30 Zähler für den Einzug in den Endkampf am Donnerstagabend.
Für Zehntklässlerin Wassen, Bronzemedaillengewinnerin der Europaspiele 2015, war die Halbfinal-Teilnahme bereits ein Erfolg. Synchron-Europameisterin Maria Kurjo (Berlin) war dagegen als 21. im Vorkampf gescheitert. Nochmal drei Monate jünger als Wassen ist die Chinesin Ren Qian, und die WM-Zweite greift im Turmspringen als Halbfinal-Dritte sogar nach einer Medaille.
Die Turm-Männer kämpfen zum Abschluss der Wettkämpfe in der Freiluftanlage im Maria Lenk Aquatics Center ab Freitag um Medaillen. Der frühere WM-Dritte Sascha Klein (Dresden) und Ex-Europameister Martin Wolfram (Dresden) gehen mit Außenseiterchancen in den Wettkampf.
Bislang kommt das Wassersprungteam durch Bronze für den Berliner Patrick Hausding vom 3-m-Brett auf eine Medaille. Es ist das einzige Edelmetall für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) in Rio.
Hockey: Hamburger Fürste tritt zurück
Der zweimalige Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste beendet seine Nationalmannschaftskarriere nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Dies teilte der 31 Jahre alte Goldmedaillengewinner von Peking 2008 und London 2012 per Facebook mit.
"Heute werde ich das letzte Mal im Nationaltrikot auflaufen. Ein letztes Mal alles geben, um für Deutschland, das Team und für mich eine olympische Medaille zu gewinnen", schrieb Fürste am Donnerstag vor dem Spiel um Platz drei (12.00 Uhr OZ/17.00 Uhr MESZ) gegen die Niederlande.
Er liebe Hockey, er liebe den Sport und habe und "werde immer ALLES für den Sport geben", ergänzte der Hamburger: "Ich habe viele Rückschläge in meiner Karriere und im Leben erleben dürfen, und jeder einzelne davon ist etwas wert gewesen und hat mir geholfen zu lernen..."
Fürste, der 2006 mit Deutschland Weltmeister wurde, bedankte sich ausführlich bei seiner Familie und seinen Freunden für die jahrelangen Entbehrungen, bevor er mit folgenden Worten schloss: "Ich verneige mich und sage: Tschüß, macht's gut und bitte bitte liebes Deutschland: erfreut euch an einem der tollsten Dinge der Welt - dem Sport!"
Kanuten holen Gold im Kajak-Zweier
Die Rennsport-Kanuten Max Rendschmidt und Marcus Groß haben Gold im Kajak-Zweier gewonnen. Die Weltmeister aus Essen und Berlin siegten auf der Lagoa Rodrigo de Freitas nach 1000 m vor den Serben Marko Tomicevic und Milenko Zoric. Bronze ging an Ken Wallace und Lachlan Tame aus Australien. „Ja, wir haben Gold“, schrie Rendschmidt seine Freude nach einem dramatischen Finish heraus. „Das war ein phänomenales Rennen.“
Es war ein Start-Ziel-Sieg des Weltmeister-Duos. Rendschmidt/Groß übernahmen von Beginn an die Führung, diktierten das Teilnehmerfeld nach Belieben und wehrten auch den Endspurt der Silbermedaillengewinner, als es noch einmal eng wurde, erfolgreich ab. „Wir hatten einen super Start und sind schön unser eigenes Rennen gefahren. Ich habe erst am Ende gemerkt, dass es knapp wird“, sagte Groß.
Ganze 0,188 Sekunden betrug der Vorsprung im Ziel. „Länger hätte die Strecke nicht sein dürfen“, bekannte Rendschmidt. „Hinten heraus ist es noch einmal verdammt eng geworden. Die Serben hatten eine hohe Endgeschwindigkeit. Da bleibt einem kurz das Herz stehen“, kommentierte Kajak-Bundestrainer Stefan Ulm das Rennen.
Für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) ist es bereits die dritte Medaille in Rio de Janeiro. Am ersten Finaltag der olympischen Regatta hatte Sebastian Brendel (Potsdam) Gold im Canadier-Einer über 1000 m geholt, Silber gab es für Franziska Weber/Tina Dietze (Potsdam/Leipzig) im Kajak-Zweier über 500 m.
Beerbaum tritt zurück
Springreiter Ludger Beerbaum hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben. Sein Management teilte mit, dass der Riesenbecker an keinen Championaten mehr teilnehmen werde und dass das Nationenpreisfinale, das in vier Wochen in Barcelona stattfindet, sein letzter Auftritt im roten Jacket der deutschen Equipe sein werde.
"Es fällt mir schon schwer, diesen Schritt zu tun", sagte Beerbaum, der weiterhin an internationalen Turnieren teilnehmen will: "Ich bin dankbar dafür, dass ich mein Heimatland als Reiter vertreten durfte. Jetzt sollen jüngere Kollegen diesen Part übernehmen!" Beerbaum gewann insgesamt vier olympische Goldmedaillen und in Rio de Janeiro noch einmal Bronze mit der Mannschaft.
Starke Quote für das ZDF beim Fußball
Das Halbfinale beim Fußballturnier in Rio de Janeiro war auch in Deutschland wieder ein Quotengarant. 7,01 Millionen Zuschauer verfolgten am Donnerstagabend den Finaleinzug der DFB-Elf im ZDF, was einem Marktanteil von knapp 27 Prozent entspricht. Das Frauen-Halbfinale am Mittwoch hatten sogar 650.000 Zuschauer mehr in der ARD gesehen. Gute Quoten verzeichneten auch der Rad-BMX-Wettbewerb (5,88 Millionen), Kanu/Kajak (5,63) und Golf (5,22).
Bolt joggt ins 200-Meter-Finale
Supersprinter Usain Bolt ist gemütlich ins Finale über seine Paradestrecke 200 Meter eingezogen. Der 29-jährige Jamaikaner kam als Erster seines Halbfinales in persönlicher Saisonbestzeit von 19,78 Sekunden weiter und konnte wie gewohnt auf den letzten Metern Tempo rausnehmen. Zweiter in dem Lauf wurde André De Grasse aus Kanada. Er hatte in Rio über die 100 Meter Bronze gewonnen.
Im Finale am Donnerstag (22.30 Uhr Ortszeit) wird es nicht zum nächsten Duell von Bolt mit seinem US-Dauerrivalen Justin Gatlin kommen. Der 34-Jährige qualifizierte sich mit einer Zeit von 20,13 Sekunden völlig überraschend nicht für das Finale.
DFB-Männer nicht ins Olympische Dorf
Seit Turnierbeginn träumen die deutschen Fußballer davon, am Ende der Spiele ins Olympische Dorf zu ziehen. Doch daraus wird nun nichts. Mannschaft und Betreuer werden in Rio de Janeiro, wo am Sonnabend (17.30 Uhr OZ/22.30 Uhr MESZ) das Endspiel gegen Brasilien ausgetragen wird, in einem Hotel Quartier beziehen.
Grund dafür ist, dass aufgrund der offiziellen Bestimmungen nicht alle Betreuer ins Olympische Dorf hätten einziehen dürfen. Wie der DFB mitteilte, habe das Team entschieden: „Keine Trennung! Wir sind ein Team! Wir haben diesen Weg gemeinsam begonnen und wir gehen ihn gemeinsam bis zum Schluss.“
Die deutschen Fußballerinnen sind dagegen vor ihrem Endspiel am Freitag gegen Schweden (16 Uhr OZ/21.00 Uhr MESZ) im Olympischen Dorf eingezogen. Sie wohnen dort im „Fußball-Haus“.
US-Basketballer treffen auf Spanien
Nach den Finalduellen von Peking und London treffen die NBA-Stars vom Team USA schon im Halbfinale auf Spanien. Goldfavorit USA schlug Argentinien im Viertelfinale mit 105:78 (56:40), Spanien ließ Frankreich beim 92:67 (43:30) ebenfalls keine Chance. Bei den Spielen 2008 und 2012 hatten sich die Amerikaner jeweils im Finale gegen den aktuellen Europameister Spanien durchgesetzt. Diesmal spielt nur eines der beiden dominierenden Teams der vergangenen Jahre um Gold.
Roleder sprintet ins Hürdenfinale
Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (Leipzig) hat das Finale über 100 m Hürden erreicht. Die 26-Jahre alte Europameisterin belegte im ersten von drei Vorläufen in 12,69 Sekunden zwar nur Platz drei und verpasste damit die direkte Qualifikation, zog aber als eine von zwei weiteren Zeitschnellsten in die Medaillenentscheidung ein, die noch am gleichen Abend (22.50 Uhr OZ/03.50 Uhr MESZ) stattfindet.
Roleder ist die erste deutsche Hürdensprinterin in einem olympischen Finale seit 28 Jahren. 1988 in Seoul holte die DDR-Läuferin Gloria Siebert Silber, Claudia Zaskiewicz gewann Bronze für die BRD.
HA/sid/dpa