Das jamaikanische Bob-Team hat sich für die Winterspiele in drei Wochen qualifiziert und dürfte dort Erinnerungen an den Disney-Kultfilm „Cool Runnings“ wecken.

Berlin. Olympia in Sotschi ist um eine Attraktion reicher: Das jamaikanische Bob-Team hat sich für die Winterspiele in drei Wochen qualifiziert und dürfte dort Erinnerungen an den Disney-Kultfilm „Cool Runnings“ wecken.

Das Nationale Olympische Komitee Jamaikas bestätigte auf SID-Anfrage, dass das Land für den Zweier-Wettbewerb einen Quotenplatz vom Weltverband FIBT zugesprochen bekommen hat. Damit dürfen Pilot Winston Watt und sein Anschieber Marvin Dixon in Sotschi an den Start gehen. „Jamaika dominiert die Sommersportarten wie Leichtathletik, und nun haben wir uns für die Olympischen Winterspiele qualifiziert. Das bedeutet für unser Land sehr viel“, sagte Pilot Watt dem Nachrichtensender BBC.

Für „Jambob“ ist es die insgesamt fünfte Olympia-Teilnahme. Die aufsehenerregende Olympia-Premiere der Karibik-Kombo 1988 in Calgary diente als Vorlage für den Hollywood-Klassiker „Cool Runnings“, der auch das heutige jamaikanische Team beeinflusst hat. „Dieser Film ist eine große Inspiration“, sagt der 46 Jahre alte Pilot Watts.

Um die Olympia-Nominierung hatte es reichlich Verwirrung gegeben. Sowohl das Sotschi-Organisationskomitee auf seiner Website als auch das Nationale Olympische Komitee Jamaikas per Tweet vermeldeten die Teilnahme bereits am Samstag als perfekt, zogen die Meldungen dann aber teilweise wieder zurück.

Möglich wurde die erste Olympia-Teilnahme seit 2002 auch durch Hilfe aus Deutschland. Den Carbon-Schlitten stellt eine Firma aus Traunstein, den Kontakt hat der deutsche Bundestrainer Christoph Langen hergestellt. Auch die Helme sind „Made in Germany“. Zudem kümmert sich ein deutsches Logistik-Unternehmen kostenlos um den Transport der Geräte.

Gemanagt wird das Team vom Düsseldorfer Filmemacher David Vehreschild, der zur Finanzierung der rund 60.000 Euro teuren Olympia-Abenteuers noch auf Sponsorensuche ist. „Jamaika und Bob - das hören die Menschen gern. Egal, mit wem man redet, man hat sofort einen totalen Sympathie-Bonus. Aber wir gehen finanziell immer noch auf dem Zahnfleich“, sagte Vehreschild. Auch der jamaikanische Verband ruft via Facebook und Twitter zu Spenden auf, damit der Start in Sotschi nicht am Geld scheitert.