Die Schlussfeier der Spiele soll eine “Symphonie britischer Musik“ werden. The Who und George Michael treten auf. Wer sonst, bleibt geheim.

London. Als Sebastian Coe gebeten wurde, doch wenigstens ein paar klitzekleine Details der Schlussfeier zu verraten, da lehnte sich der Organisationschef der Olympischen Spiele von London nur entspannt und süffisant lächelnd auf seinem Stuhl zurück. „Ich sage nichts. Warten sie es einfach ab“, erklärte Lord Coe, der mit seinem Team das olympische Unternehmen „London 2012“ zu einem großen Erfolg gemacht hat. Der Mann kann es sich angesichts des Lobes von allen Seiten wahrlich leisten, das Tüpfelchen auf dem i bis zum Ende zurückzuhalten. Nur soviel ließ sich der zweimalige Olympiasieger entlocken: „Es wird eine Feier der britischen Musik werden.“

So schießen also wieder die Spekulationen ins Kraut über den Schlussakt im Olympiastadion, der am Sonntagabend um 20.30 Uhr deutscher Zeit beginnt und bis gegen Mitternacht dauern wird. Der Titel der Veranstaltung und der Name ihres künstlerischen Leiters sind bekannt, viel mehr aber nicht. Klar ist, dass der Abend unter dem Motto „Eine Symphonie britischer Musik“ steht, inszeniert von Star-Choreograf Kim Gavin. Eine Hommage an einen der größten kulturellen Exportschlager Großbritanniens in den vergangenen 50 Jahren, die Musik, soll die Schlussfeier werden. Gavin hat einen „eleganten Mix“ beliebter Songs angekündigt, den das London Symphony Orchestra intonieren wird.

Spice Girls, Madness oder nochmal Paul McCartney?

Treten die Spice Girls wieder auf? Sorgt die Band Madness für Stimmung? Oder der frühere Frontman der Kinks, Ray Davies? Was ist mit Paul McCartney, dem Ex-Beatle, der schon bei der Eröffnungsfeier am 27. Juli für eine Superstimmung gesorgt hat? Entern die Rocker von Queen die Bühne oder lässt Annie Lennox die Eurythmics auferstehen? Gerüchte, alles nur Gerüchte. Dass die sich hartnäckig halten, steigert nicht ihren Wahrheitsgehalt.

Ein paar Fakten sind trotz aller Geheimhaltungsversuche doch schon durchgesickert. Ein Schelm, wer dabei an profane Selbstvermarktung denkt. Die legendären Rockveteranen von The Who haben ebenso wie Sänger George Michael ihr Mitwirken in der Abschlussfeier bestätigt. „Verbringe einen Großteil der nächsten Woche mit den Proben für die Schlussfeier. Schon ein bisschen nervös, weil ich fast ein Jahr nicht aufgetreten bin“, twitterte Michael vor wenigen Tagen. Zumindest nicht dementiert sind die Auftritte von Sängerin Kate Bush und der Band Muse. Definitiv nicht dabei werden die Altrocker von Pink Floyd sein – ihr Management beendete alle Spekulationen.

Wie bei der Olympia-Ouvertüre sind auch beim Schlussakkord der Sommerspiele einige Elemente vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) fest vorgeschrieben. Dem Einmarsch der Athleten folgen die Übergabe der olympischen Flagge an den Gastgeber der Sommerspiele 2016, Rio de Janeiro, und die Abschlussrede von IOC-Chef Jacques Rogge. Ähnlich emotional wie das Entzünden des olympischen Feuers vor gut zwei Wochen wird schließlich das Erlöschen der Flamme sein. Danach sind die Sommerspiele von London 2012 endgültig Geschichte. (dapd)