Nach Paul Biedermann scheitert auch die Frauen-Staffel auf den 400 Meter Freistil. Erste Goldmedaille der Olympischen Spiele 2012 geht an eine Chinesin.

London. Nach Paul Biedermann hat auch die Frauen-Freistilstaffel um Britta Steffen das olympische Schwimmfinale verpasst. Steffen, Silke Lippok, Lisa Vitting und Daniela Schreiber landeten am Sonnabend im Vorlauf in 3:39,16 Minuten über 4 x 100 Meter nur auf dem neunten Rang. Startschwimmerin Steffen schlug nach 54,43 noch als Zweite an, am Ende fehlte den vier Schwimmerinnen fast eine Sekunde für den Endlauf. Am schnellsten war in den Vorläufen das Quartett aus Australien unterwegs, das 3:36,34 Minuten benötigte.

Unterdessen ist auch die Medaillenhoffnung Paul Biedermann überraschend schon im Vorlauf über 400 Meter Freistil gescheitert. Der Schwimm-Weltrekordler schlug am Sonnabend in London nach 3:48,50 Minuten an. Das reichte insgesamt nur für den zwölften Platz. 1,24 Sekunden fehlten zum Endlauf. Als Schnellster geht Topfavorit Sun Yang in das Finale der besten Acht am Abend. Der Chinese blieb in lockeren 3:45,07 Minuten klar über Biedermanns Weltrekord von 3:40,07. Weltmeister Park Tae-Hwan wurde disqualifiziert.

"Ich bin unheimlich enttäuscht. Ich wollte von vorne gehen, das hat nicht so geklappt. Hinten raus konnte ich es nicht mehr halten", sagte Biedermann. "Ich muss mich jetzt 'ne Stunde sammeln. Sonntag sind die 200 Kraul." Nur knapp erreichte der amerikanische Rekordolympiasieger Michael Phelps als Achter das Finale über 400 Meter Lagen. Vorlauf-Schnellster war der Japaner Kosuke Hagino in 4:10,01. Serien-Europameister Laszlo Cseh aus Ungarn war als Neunter 7/100 langsamer als Phelps und scheiterte ebenfalls völlig überraschend.

+++ Entscheidungen am Wochenende +++

Die erste von insgesamt 302 Goldmedaillen bei den Olympischen Sommerspielen in London geht nach China. Schützen-Weltmeisterin und -Weltrekordlerin Yi Ling setzte sich in der Luftgewehr-Konkurrenz mit 502,9 Ringen gegen die Polin Sylwia Bogacka durch, die auf 502,2 Ringe kam. Bogacka verhinderte damit einen chinesischen Doppelsieg, auf Rang drei landete mit 501,5 Ringen Yu Dan. Enttäuschend war der Wettbewerb für die beiden deutschen Schützinnen verlaufen.

Beate Gauß (Odenheim/Gechingen) und Jessica Mager (Düsseldorf) konnten sich nicht für das Finale der besten Acht qualifizieren. Gauß, die vor den Spielen mit freizügigen Aufnahmen im Männer-Magazin Playboy für Schlagzeilen gesorgt hatte, belegte mit 392 Ringen nur den 32. Rang. Mager (394), wie Gauß Olympia-Debütantin, landete auf Platz 20. (dapd/sid)