Nachuntersuchungen der Dopingproben sind bis zu acht Jahre nach den Spielen erlaubt, um sie im Nachhinein für Bestrafungen heranzuziehen.

Berlin. Bei den Nachuntersuchungen der eingefrorenen Dopingproben von den Olympischen Spielen 2004 in Athen hat es offenbar positive Befunde gegeben. Die Medizinische Kommission im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hatte Mitte April angekündigt, einige der knapp 3000 Kontrollen von Athen mit neuen Nachweismethoden noch einmal analysieren zu lassen. Dabei hat es positive Proben gegeben. Das IOC wollte dies am Montag auf Nachfrage nicht bestätigen.

Nach IOC-Regeln sind Nachuntersuchungen der Dopingproben bis zu acht Jahre nach den Spielen erlaubt, um sie im Nachhinein noch für mögliche Bestrafungen heranzuziehen. Bei der Ankündigung im August 2004, dass die Kontrollen von Athen für eventuelle Nachuntersuchungen eingefroren würden, hatte IOC-Spitzenfunktionär Richard Pound, damals Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), vom „Beginn einer ganz neuen Ära“ im Kampf gegen Betrüger im Sport gesprochen.

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Bei Nachtests der Proben von den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, vor allem auf den Wirkstoff CERA, eine neue Version des Blutdopingmittels EPO in der dritten Generation, war nichts gefunden worden. Bei Nachkontrollen der Pekinger Dopingproben von 2008 wurden dagegen gleich sechs Athleten positiv auf Doping getestet, darunter der deutsche Radprofi Stefan Schumacher, der Italiener Davide Rebellin, Olympia-Zweiter im Straßenrennen, und 1500-Meter-Olympiasieger Rashid Ramzi aus Bahrain. (dpa/abendblatt.de)