Hamburg. HSV Hamburg hadert mit verlorenem Punkt im Zweitliga-Abstiegskampf gegen Aue. Auf dem Feld wird’s nickelig, daneben feucht-fröhlich.

Bianca Burwieck lässt beim 20:18 Mitte der zweiten Halbzeit die Tröte kurz Tröte sein, sie um den Hals baumeln. Erstmals in diesem Spiel setzt sie sich hin, greift zum Smartphone und tickert den Spielstand in die Welt hinaus. „Das mache ich immer, wenn ich nervöser werde. Das lenkt ab“, sagt die 45-Jährige, die ihre Mitstreiter vom Hamburger Fanclub Störtebeker informiert, die am Sonntag nicht unter den 3433 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg sein konnten. Das Zweitligaheimspiel des Handball Sport Vereins Hamburg gegen den EHV Aue droht zu kippen, zuungunsten der Hamburger. Das spürt auch Bianca Burwieck.

Als fünf Minuten vor Spielende erstmals nach dem 7:7 beim 24:24 der Ausgleich fällt, erhebt sich Jörg Meinhardt von seinem Sitz im Gästeblock am anderen Ende der Halle. Erst stehen die Auer, dann die ganze Halle. „Dran geglaubt habe ich nicht mehr, aber gehofft“, sagt der 56 Jahre alte Fanbeauftragte des EHV. Beim Siebenmeter von HSVH-Kapitän Lukas Ossenkopp 1:20 Minuten vor Ultimo hat Bianca Burwieck ihre Nerven wieder im Griff, schaut hin und jubelt.