Trainer Martin Schwalb sagte alle Übungseinheiten ab: „Ich kann keinem Spieler zumuten, dass in der jetzigen Situation des Vereins Verletzungen riskiert.“ Unterdessen geht der Ausverkauf der Mannschaft weiter.

Hamburg. Eigentlich wollten die HSV-Handballer in dieser Woche noch einmal ihre Muskeln stärken, vor der Sommerpause ein letztes Mal Kraft tanken, Kondition und Koordination verbessern. Daraus wird nun nichts. Trainer Martin Schwalb sagte alle Übungseinheiten ab: „Ich kann keinem Spieler zumuten, dass in der jetzigen Situation des Vereins Verletzungen riskiert.“

Ob der Champions-League-Sieger von 2013 eine Zukunft hat, darüber sollte der Münchner Sportrechtler Dr. Thomas Summerer über Pfingsten eine Expertise anfertigen. Sie wird an diesem Dienstag per E-Mail erwartet. Räumt Summerer dem HSV vor dem Schiedsgericht der Handball-Bundesliga (HBL) zumindest einen zweistelligen Prozentsatz Chancen ein, will der Verein die ultimative Möglichkeit nutzen, weiter um die Lizenz für die nächste Bundesligasaison zu kämpfen. Die war dem HSV in den vergangenen Wochen in den ersten beiden Instanzen von der HBL verweigert worden. Senkt Summerer den Daumen, würde der Club wohl den Neustart in der Dritten Liga vorbereiten.

Unklar ist noch, wann es zu einer Schiedsgerichtsverhandlung unter dem Vorsitz des Stader Anwalts Frank Lau käme. Nach Intervention von HSV-Aufsichtsrat Matthias Rudolph, der nichts unversucht lassen möchte, könnte das Gremium schon in der nächsten Woche und nicht erst Ende des Monats tagen.

Unterdessen geht der Ausverkauf der Mannschaft weiter. Der schwedische Kreisläufer Andreas Nilsson, 24, wird in dieser Woche einen Dreijahresvertrag beim ungarischen Meister MKB Veszprém unterschreiben, sein dänischer Kollege Henrik Toft Hansen, 27, steht in Verhandlungen mit Aalborg Handball. Trainer Schwalb, 51, hofft dagegen auf eine Lösung mit dem HSV: „Mein Herz hängt an diesem Verein und an dieser Stadt. Ich bin nicht auf der Suche.“ Dabei ist der Coach vielerorts im Gespräch: Als Sportdirektor der Rhein-Neckar Löwen für den scheidenden Thorsten Storm oder als Nachfolger von Ljubomir Vranjes in Flensburg, der von Paris St. Germain umworben wird.