Kentin Mahé und Petar Djordjic überzeugen jetzt die Trainer, Zuschauerzahl ist gestiegen

Hamburg. Auch am Tag nach dem 29:26 gegen die SG Flensburg-Handewitt waren die HSV-Handballer begeistert vom Galaauftritt ihres (neuen) Spielmachers Kentin Mahé. „Er war bislang eines der Opfer unseres sehr großen Kaders“, sagte Linksaußen Torsten Jansen, „aber wir wussten längst, dass Kenny mehr als nur ein Rohdiamant ist. Er muss nur noch ein bisschen geschliffen werden.“ Auch der Spanier Joan Cañellas, der sich in der nächsten Saison die Position im zentralen Rückraum mit Mahé teilen soll, war nicht überrascht von der Leistungsexplosion des 22 Jahre alten Kollegen: „Er ist schnell, schneller als ich. Das macht ihn wertvoll für unser Angriffsspiel.“

Bislang hatte HSV-Trainer Martin Schwalb den quirligen Franzosen meist als Linksaußen eingesetzt, doch Mahé war vor einem Jahr aus Gummersbach nach Hamburg gekommen, um hier als Regisseur Karriere zu machen. Ob er am Sonntag (20.15 Uhr, Sport1) bei Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen erneut von Beginn an im zentralen Rückraum wirbeln darf, will Schwalb am Spieltag entscheiden. Weil Kapitän Pascal Hens (Rückenbeschwerden) wieder fit ist, hat der Trainer mehr Optionen, als ihm vielleicht lieb sein mag.

Mahé scheint nicht der Einzige zu sein, dessen Entwicklung Schwalb positiv stimmt. Auch Rückraumschütze Petar Djordjic, 23, lange ebenfalls ein Problemfall, hat offenbar die Signale der Trainer verstanden. „Er macht jetzt die Fortschritte, die wir erhofft hatten“, sagt Co-Trainer Jens Häusler. Dass Djordjic gegen Flensburg erneut nicht zum Einsatz kam, hatte taktische Gründe: „Petar ist spielerisch und mental bei uns angekommen. Gegen eine offensive Deckung, wie sie die Flensburger stellen, wäre er nicht der richtige Mann gewesen. Daran arbeiten wir noch.“

Insgesamt hat sich die Stimmung im HSV nach den jüngsten Irritationen um verspätete Gehalts- und Mietzahlungen gedreht. Obwohl das Team auch in dieser Saison Konstanz vermissen lässt, sind Verbesserungen gegenüber der vergangenen Serie zu erkennen. Nach Tabellenplatz fünf geht es diesmal mindestens einen Rang nach oben, wie hoch, entscheidet sich wohl am Sonntag in Mannheim. Schon jetzt hat die Mannschaft öfter gewonnen, 23-mal, als 2012/13 (22). Der Zuschauerschnitt in der O2 World wird nach zwei rückläufigen Jahren wieder etwas steigen. Kamen in der vergangenen Saison 8650 Besucher im Schnitt zum HSV, sind es jetzt nach 15 Heimspielen 8784. Weil zu den letzten Bundesliga-Begegnungen gegen Hannover (10. Mai) und Emsdetten (24. Mai) jeweils um die 10.000 Eintrittskarten verkauft sind, könnten es am Saisonende fast 9000 Fans im Durchschnitt werden. Das sind rund 1700 weniger als in der Meistersaison 2010/2011 (10.692), doch wichtiger ist: Der Trend wäre gebrochen.