Die HSV Handballer bleiben im Verfolgerfeld der Bundesliga. Mit einem glücklichen und umkämpften Sieg in Göppingen zogen sie mit Flensburg gleich. Nationalspieler Pfahl fehlt drei Wochen.

Göppingen/Hamburg. Die HSV-Handballer haben ihrem neuen Geschäftsführer Holger Liekefett ein Antrittsgeschenk gemacht. Es war kein glamouröses Präsent, aber immerhin waren es zwei wichtige Auswärtspunkte beim Angstgegner Frisch Auf Göppingen.

Den 34:32 (14:16)-Sieg mussten sich die Hamburger aber teuer erkaufen. Nationalspieler Adrian Pfahl hat einen Muskelfaserriss in der linken Seite des Brustkorbs erlitten und fällt in den nächsten drei Wochen aus.

Der Erfolg am Sonntagabend wurde am Ende im Stile einer abgezockten Spitzenmannschaft eingefahren, könnte man positiv formulieren. Man könnte auch meinen: Er kam ziemlich zittrig zustande.

Nach dem peinlichen Punktverlust vom Vorwochenende gegen Balingen schienen Team und Trainer jedenfalls reichlich erleichtert. Martin Schwalb meinte: „Es heißt hier zu Recht Hölle Süd, und unabhängig vom Tabellenplatz ist Göppingen sehr schwer zu spielen.“ Das hatte der Champions-League-Sieger ja auch Ende November schon selber erlebt, als man zu Hause gegen Göppingen im DHB-Pokal scheiterte.

Es wurde das von Schwalb in seiner schwäbischen Heimat befürchtete „Kampfspiel“. Und am Anfang präsentierte sich der HSV wieder fehlerhaft im Angriff. Wie schon gegen Balingen konnte Kapitän Pascal Hens in seinem 300. Bundesligaspiel kaum Akzente setzen. Ein Törchen gelang ihm. Nach der Halbzeit machten die Hamburger dann ernst – auch mit der Hereinnahme des grippegeschwächten Welthandballers Domagoj Duvnjak. Einen 20:22-Rückstand gegen das Team des früheren HSV-Spielers Michael „Mimi“ Kraus konnten die Hamburger in ein 23:22 verwandeln – so etwas wie der Knackpunkt.

Überzeugende Akteure in Hälfte zwei waren Ersatztorwart Marcus Cleverly, Petar Djordjic (sechs Tore), einmal mehr der abgebrühte Superstar Joan Cañellas als bester HSV-Schütze (neun) und Duvnjak trotz limitierter Einsatzzeit. Er setzte den Schlusspunkt mit seinem fünften Tor, zugleich sein 600. Bundesligatreffer. „Ich war drei Tage krank, aber das ist jetzt egal“, sagte der Kroate. Er wollte die Meisterschaft noch nicht abschreiben: „Im Sport ist alles möglich, wir gucken nach oben.“

Allerdings ist der HSV mit 40:10 Zählern weiter nur Vierter – hinter der punktgleichen SG Flensburg-Handewitt. Die Flensburger (39:26 gegen den TBV Lemgo) gewannen ebenso wie der THW Kiel (44:6 Zähler), und die Rhein-Neckar Löwen (41:9). Tabellenführer Kiel siegte mit 32:22 locker in Minden, die Löwen feierten einen 31:27-Heimsieg gegen die Füchse Berlin.

Tore: HSV: Cañellas 9 (3 Siebenmeter), Djordjic 6, Schröder 5, Duvnjak 5, Markovic 5, Nilsson 3, Hens 1. Göppingen: Rnic 11 (8), Kraus 4, Kneule 4, Fontaine 4, Schöne 3, Späth 3, Pevnov 2, Oprea 1. Schiedsrichter: Baumgart/ Wild (Neuried/ Offenburg). Zuschauer: 5200. Zeitstrafen: 8;14.