Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Es war – sportlich gesehen – ein Handballfest, die Geschenke beim Bundesligagipfel zwischen Meister Kiel und Champions-League-Sieger HSV blieben indes an der Ostsee. Nach ihrer vierten Niederlage können die Hamburger nach dem Pokal-Aus auch ihr zweites Saisonziel früh abhaken. Der HSV hat seine Meisterschaftschancen aber nicht Weihnachten verworfen, ohne die Pleite bei Aufsteiger Bergischer HC und dem Remis gegen Lemgo hätte das Team von Trainer Schwalb weiter im Titelkampf mitgemischt. Der scheint jetzt entschieden – zum 19. Mal für den THW.

Dennoch wird es keine verlorene Saison für den HSV, vielmehr eine, auf die der Verein aufbauen kann. Die Verjüngung der Mannschaft ist eingeleitet, im neu formierten Kader steckt großes Potenzial, jetzt bedarf es noch der Feinjustierung. Acht Spielerverträge laufen am 30. Juni 2014 aus, und die Hoffnung besteht, dass sich die Personalplanungen diesmal an der Zukunft orientieren und nicht an den Bedürfnissen der aktuellen Serie. Das war in der Vergangenheit nicht immer so, als Verträge vorzeitig verlängert wurden, um die Profis im Wettstreit mit den Kielern bei Laune zu halten.

Präsident Andreas Rudolph scheint zudem gewillt, das Umfeld zu stärken. Dafür spricht seine erneute Offerte an den ehemaligen Nationalspieler Stefan Kretzschmar, in Hamburg den Sportdirektor zu geben. Um Kiel auf Dauer herausfordern zu können, braucht der HSV auf allen Ebenen noch mehr Handballkompetenz.