Doha. „Wenn es beim Super Globe nicht um so viel Geld ginge, hätte ich kein großes Problem damit, wenn wir vorzeitig ausschieden. Dann könnten wir verstärkt trainieren und uns gezielt auf die Bundesliga vorbereiten.“ Martin Schwalb hat in Doha diese Gedanken geäußert; im kleinen Kreis zwar, aber mit sehr ernstem Gesichtsausdruck. Der Trainer der HSV-Handballer sorgt sich um seine Mannschaft: „Freitag möglicherweise hier im Finale gegen den FC Barcelona, Sonnabend elf Stunden Rückflug nach Hamburg. Am Mittwoch dann der Bundesligaauftakt beim Bergischen HC, drei Tage später gegen Kiel. Das ist ein brutales Programm.“

Im letzten Gruppenspiel der Vereins-WM in Katar siegte dennoch der Ehrgeiz. In ihrem bislang besten Auftritt in Doha bezwangen die Hamburger Gastgeber Al-Sadd SC 30:29 (18:15), souveräner, als es das Ergebnis vermuten lässt. Zarko Markovic (7), Domagoj Duvnjak und Torsten Jansen (je 6) waren die besten Schützen. Im Halbfinale trifft der Champions-League-Sieger am Donnerstag (17 Uhr MESZ, Livestream auf alkass.net) auf Afrikameister Etoile Sportive du Sahel aus Tunesien. Danach kämpfen Barcelona und El-Jaish SC aus Katar um den Einzug ins Endspiel am Freitag.

Gegen das Team aus Sousse kehrt Hans Lindberg in den Kader zurück. Schwalb hatte dem Dänen drei Tage freigegeben, damit er in Hamburg persönliche Dinge regeln kann. Gute Nachrichten kamen auch aus Berlin. Adrian Pfahl wurden dort freie Gelenkkörper am linken Ellenbogen operativ entfernt. Der Halbrechte hofft, in drei Wochen wieder fit zu sein.

Nach dem Hitzeschock bei der Ankunft in Doha hat sich die Mannschaft inzwischen akklimatisiert, die hohe Luftfeuchtigkeit ist nach drei Tagen Anpassung erträglicher geworden. Probleme bereiten jetzt eher die gekühlten Räume. In der Umkleidekabine in der Al-Gharafa Sports Hall herrschen Temperaturen von gefühlt 15 Grad Celsius, die HSV-Spieler haben zum Schutz vor der Kälte die Kapuzen ihrer Trainingsjacken über den Kopf gezogen. „Draußen ein bisschen kälter und drinnen ein bisschen wärmer, das wäre optimal“, meinte Allrounder Matthias Flohr.

Die Katarer arbeiten daran. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, versprechen sie, werden für alle Besucher angenehme Temperaturen herrschen, im Stadion und auf dem Weg dorthin – egal ob die Weltmeisterschaft nun im Sommer oder doch im Winter ausgetragen wird.

Christian Pöhls, vom ehemaligen Geschäftsführer Frank Rost freigestellter Pressechef der Handballer, wird an diesem Mittwoch auf die HSV-Geschäftsstelle zurückkehren. Er soll sich künftig um die Heimspiel- und Eventplanung kümmern.