Der Ex-Fußball-Torwart will mit dem HSV um die Meisterschaft mitspielen - und nach dem Gewinn der Champions League weitere Titel nach Hamburg holen. Zudem nimmt Rost die Talente in die Pflicht.

Hamburg. Frank Rost, 40, hat als neuer starker Mann des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg dem Branchenprimus THW Kiel den Kampf angesagt. „Der Gewinn der deutschen Meisterschaft steht natürlich über allem. Und genau das muss man sich auch vornehmen“, sagte der ehemalige Fußball-Nationaltorwart und neue Geschäftsführer der Hamburger: „Das primäre Ziel muss die Meisterschaft sein.“

Die HSV-Handballer starten am Mittwoch, dem 4. September, um 19 Uhr mit einem Auswärtsspiel in Wuppertal bei Aufsteiger Bergischer HC in die neue Saison. Danach folgen am Sonnabend, dem 7. September, um 15 Uhr gegen den THW Kiel und am Mittwoch, dem 11. September, um 20.15 Uhr gegen die HSG Wetzlar zwei Heimspiele in der O2 World. Das ergibt sich aus dem Hinrundenspielplan, den die Handball-Bundesliga (HBL) am Donnerstag veröffentlichte. Vom 1. August an können Einzeltickets für die HSV-Heimspiele erworben werden. Bisher hat der Champions-League-Sieger 5300 Dauerkarten verkauft.

Die Rückrunde startet für den HSV am 22. Dezember mit dem Heimspiel gegen den Bergischen HC. Zum Jahresabschluss müssen die Hamburger am 26. Dezember (17.15 Uhr) nach Kiel. In diesem Jahr stehen für den HSV jeweils zehn Heim- und Auswärtsspiele an.

Am heutigen Freitagabend tritt der HSV während seines achttägigen Trainingslager in Sölden zu seinem ersten Testspiel an – gegen den österreichischen Spitzenclub Tirol Handball. Alle Spieler sind fit. „Wir sind froh, nach den harten Konditionseinheiten der vergangenen Tage endlich mal wieder Handball spielen zu können“, sagt Kapitän Pascal Hens, 33.

Der HSV schuftet in Sölden, um die Kieler national als Serienmeister vom Sockel stoßen. „Als aktueller Champions-League-Sieger, der zudem einen riesigen finanziellen Aufwand betreibt, können und wollen wir nicht um Platz fünf spielen“, sagte Rost, der seit dem 1. Juli gemeinsam mit Christoph Wendt das Führungsduo der Hanseaten bildet, „wir haben höhere Ansprüche. Wir haben den Ehrgeiz, weitere Titel zu gewinnen, die letztlich auch belegen, dass wir die beste Mannschaft in der Liga sind.“

Eine Quotenregel für deutsche Spieler, die zuletzt nach dem Debakel der Nationalmannschaft rund um das Verpassen der Europameisterschaft 2014 wieder ins Gespräch gebracht wurde, schloss Rost kategorisch aus und nahm stattdessen die Talente in die Pflicht. „Jeder Verein denkt erst einmal an sich und investiert viel Geld, um konkurrenzfähig und erfolgreich zu sein. Ich weiß, dass das für junge deutsche Talente, von denen wir viele haben, eine harte Nummer ist“, sagte Rost, „aber junge Spieler müssen sich anpassen und die Situation als Ansporn begreifen. Nicht jammern, sondern durchsetzen muss die Devise sein. Genau diese Spieler suchen wir. Und es gibt sie auch.“