Däne Henrik Toft Hansen soll 2013 nach Hamburg kommen. Sonntag kommt es zum Aufeinandertreffen in der Champions-League mit Flensburg.

Hamburg. Martin Schwalb wirkt redselig, er sprüht vor Optimismus und lässt alle an seiner guten Laune teilhaben. Der Last-Second-Sieg mit 33:32 am Mittwochabend beim TuS Nettelstedt-Lübbecke scheint dem Trainer der HSV-Handballer Mut für die kommenden schweren Aufgaben gemacht zu haben. "Selbst mit unserer derzeit dezimierten Mannschaft gehören wir zu den acht besten Handball-Teams der Welt", sagt Schwalb, "und wenn wir wieder alle an Bord haben, zähle ich uns zu den besten sechs, mindestens." Weil er dem deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt, dem Champions-League-Gegner am Sonntag (17.30 Uhr, O2 World, Eurosport), ähnliche Qualitäten attestiert, erwartet Schwalb "ein ganz enges Spiel" zwischen dem Tabellenführer der Gruppe A, seinem HSV, und dem Zweiten, den Flensburgern. Für das Spiel sind 5700 Karten verkauft.

45 Minuten hatten die Hamburger in Lübbecke ihren besten Handball gespielt, als die Kräfte kollektiv nachließen und aus dem Sechstorevorsprung zwischenzeitlich ein Zweitorerückstand wurde. Weil Schwalb am Sonntag erneut auf Spielmacher Michael Kraus (Wade) verzichten muss, der Halblinke Blazenko Lackovic nach seinem Fingerbruch weiter bloß in der Abwehr eingesetzt werden kann, stehen dem Trainer mit Pascal Hens (links), Domagoj Duvnjak (Mitte) und Marcin Lijewski (rechts) im dritten Spiel in Folge nur drei Rückraumspieler zur Verfügung.

"Das ist schon eine Herausforderung", sagt Lijewski, "es ist kaum möglich, über 60 Minuten das nötige hohe Tempo im Angriff zu gehen." Schwalb weiß um das Problem, und weil zwei Tage später in der Bundesliga in Göppingen die nächste extreme Belastung ansteht, hätte er wohl Verständnis, wenn seine Profis gegen Flensburg mit ihren Kräften vorausschauend umgehen. Wie zuletzt werden drei Nachwuchsspieler, Torhüter Max-Henri Herrmann, der Halbrechte Stefan Terzic und Rückraum-Allrounder Marcel Schliedermann, den Kader ergänzen. Herrmann und Terzic müssen zuvor allerdings mit der U23 gegen den TSV Ellerbek (12 Uhr, Volksbank-Arena) die Tabellenführung des HSV in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein verteidigen.

Unterdessen laufen die Planungen des Vereins für die nächste Spielzeit weiter. Weil Kreisläufer Igor Vori, 32, aufgrund der anstehenden Gehaltskürzungen in Hamburg einen Wechsel vor seinem Vertragsende am 30. Juni 2014 erwägt, hat der HSV bereits seinen Ersatz gefunden. Der dänische Nationalspieler Henrik Toft Hansen, 25, soll im nächsten Sommer kommen. Toft Hansen, dessen Bruder René beim THW Kiel spielt, hat mit einer Größe von zwei Metern und 105 Kilogramm Gewicht ähnlich kompakte Maße wie Vori.

Die Hansens hatten sich nach der Insolvenz der AG Kopenhagen im August neue Klubs suchen müssen. René kam in Kiel unter, Henrik ging zum Champions-League-Teilnehmer BSV Bjerringbro-Silkeborg. Schon damals hatte der HSV zu ihm Kontakt aufgenommen. Jetzt sind sich beide Seiten im Grundsatz über einen Wechsel nach Hamburg einig geworden.