Dem Kreisläufer vom HSV Handball liegt ein Angebot für einen Vierjahresvertrag vor. Ein Wechsel Voris im Winter wäre möglich.

Hamburg. Neue Unruhe bei den HSV-Handballern: Kreisläufer Igor Vori denkt über einen Wechsel zum MKB Veszprém KC nach. Dem 32-Jährigen liegt ein Angebot des ungarischen Meisters für einen Vierjahresvertrag vor. In Hamburg läuft Voris Kontrakt noch bis zum 30. Juni 2014. "Ich bin Angestellter des HSV, alles andere ist im Moment völlig uninteressant", sagt Vori.

Ein Wechsel wäre im Winter möglich, weil Vori im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht bereit sein soll, für die nächsten Monate Gehaltskürzungen von bis zu 20 Prozent hinzunehmen. Der Verein hatte die Mannschaft um diesen Schritt gebeten, um der Gefahr einer Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft vorzubeugen. Auch Vizekapitän Vori, heißt es aus Spielerkreisen, sei mit diesem vorübergehenden Verzicht einverstanden gewesen, dann sei jedoch die Offerte aus Veszprém gekommen.

HSV-Präsident Matthias Rudolph will in den nächsten Tagen das Gespräch mit Vori suchen. "Wenn er gehen will, werden wir ihn nicht aufhalten. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass wir mit ihm über eine Vertragsverlängerung beim HSV reden." Rudolph äußert gewisses Verständnis für Voris Verhalten, schließlich gehe es in seinem Alter um den letzten lukrativen Vertrag. Dass Voris Weggang eine sportliche Schwächung darstellte, räumt Rudolph ein, "er ist für mich an guten Tagen weiter der beste Kreisläufer der Welt". Die Hoffnung, mit Voris Weggang mit einer Ablöse Kasse zu machen, hat der HSV-Präsident nicht: "Diese Zeiten sind im Handball vorbei. Heute sind die meisten Klubs froh, wenn sie ihre Spitzenverdiener von der Gehaltsliste kriegen."

HSV-Trainer Martin Schwalb will sich mit dem Thema Vori nicht beschäftigen. "Es ist schon schwer genug, morgen in Lübbecke eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen. Darauf konzentriere ich mich." In Nettelstedt fällt am Mittwochabend (20.15 Uhr) Spielmacher Michael Kraus (Wade) wohl erneut aus, der Halblinke Blazenko Lackovic (Fingerbruch) wird höchstens in der Abwehr eingesetzt werden können.

Heute Abend von 19 Uhr an hält der Handball Sportverein (HSV) Hamburg seine jährliche Mitgliederversammlung in der Volksbank-Arena ab.