Gegen den THW Kiel will der HSV an diesem Sonnabend für eine Überraschung sorgen. Doch die Hamburger plagen Ausfälle.

Hamburg. Er fühle sich so gut wie schon lange nicht mehr, sagt Michael Kraus, 29. Der Spielmacher der HSV-Handballer sitzt im Presseraum der Volksbank-Arena und demonstriert kurz vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den THW Kiel an diesem Sonnabend (15 Uhr, O2 World, Sport1) pures Selbstvertrauen. "Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das ist genau die Situation, die ich mag und in der ich mich wohlfühle", sagt Kraus, wohl wissend, dass es im Duell gegen den deutschen Meister vor allem auf seine eigene Leistung ankommen wird, wenn die Hamburger den Hauch einer Chance gegen die vom Verletzungspech verschonten Gäste haben wollen.

Durch die Ausfälle der HSV-Rückraumspieler Blazenko Lackovic (Fingerbruch), Oscar Carlén (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Marcin Lijewski (Fußgelenk) und Pascal Hens (Muskelfaserriss in der Fußsohle) war Kraus neben dem kroatischen Mittelmann Domagoj Duvnjak in den letzten Partien besonders gefordert. Das Vertrauen, das Trainer Martin Schwalb in ihn setzte, zahlte der Weltmeister von 2007 mit insgesamt 16 Treffern in den Duellen gegen Partizan Belgrad und den Zweitligisten Bergischer HC zurück. "Ich hoffe, dass Mimi und Domagoj auch gegen Kiel einen guten Tag erwischen", sagt Schwalb, der weiterhin auf Carlén und Lackovic verzichten muss, insgeheim jedoch auf einen Einsatz von Hens und Lijewski hofft. "Beide werden noch ein paar Tests absolvieren und vielleicht auch erst beim Warmmachen entscheiden, ob sie auflaufen können", so Schwalb.

Den Glauben an den Sieg haben die Hamburger noch nicht aufgegeben. Vor ausverkaufter Halle gehe es angesichts der Verletztensituation vor allem darum, zu kämpfen und alles zu geben, betonte Schwalb: "Es wird ein hartes Stück Arbeit gegen die Kieler, aber wir sind der HSV-Handball. Wir wollen gewinnen." Und auch Michael Kraus hat dieses Selbstverständnis verinnerlicht: "Es wird ein schweres Spiel. Aber ich bin definitiv bereit dafür."