Die HSV-Handballer treffen heute im DHB-Pokal auf die Rhein-Neckar Löwen. In der Bundesliga blieben die Teams hinter den Erwartungen.

Hamburg. Es ist ein Schlüsselspiel. Eines, das darüber entscheidet, welche Mannschaft den Abschied von den eigenen Ansprüchen erklären muss: der HSV Hamburg oder aber die Rhein-Neckar Löwen. Wenn das Team von Trainer Per Carlén heute Abend im Achtelfinale des DHB-Pokals bei den Löwen antritt (20.45 Uhr, Sport1 live), geht es für beide Mannschaften insbesondere auch um Prestige. Sowohl die Hamburger als auch die Löwen galten vor dem Start der Bundesligasaison neben dem THW Kiel als Titelaspiranten, konnten die in sie gesetzten Erwartungen bislang jedoch nicht erfüllen. Neun Minuspunkte auf dem Konto der Badener und acht auf dem des HSV bedeuten derzeit Platz fünf bzw. Platz drei in der Tabelle. Schlimmer noch: Für Carléns Mannschaft dürfte der Traum von der Titelverteidigung nach der Niederlage gegen die Kieler am Sonntag endgültig vorbei sein - auch wenn sich Spieler, Trainer und Umfeld schwertun, dies offen auszusprechen.

Einigkeit herrscht indes in der Beurteilung des heutigen Pokalduells: "Das Spiel hat natürlich einen sehr hohen Stellenwert, wir würden im nächsten Jahr gerne beim Final Four in Hamburg dabei sein", sagt HSV-Präsident Martin Schwalb. Die Mannschaft sei nach dem Misserfolg in Kiel niedergeschlagen gewesen, habe sich aber schnell und erfolgreich auf das Pokalspiel konzentriert. "Der kleine Dämpfer vom Wochenende spielt jetzt keine Rolle mehr", sagt Schwalb, "im Pokal geht es um alles oder nichts."

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Doch auch die Rhein-Neckar Löwen wollen sich beweisen. Zwar gewann das Team von Trainer Gudmundur Gudmundsson das Bundesliga-Hinspiel gegen den HSV in der SAP-Arena eindrucksvoll mit 33:29, konnte aber nicht dauerhaft an die Leistung gegen den deutschen Meister anknüpfen.

Niederlagen gegen Lübbecke und die Füchse Berlin sorgten für "Verunsicherung" im Team, bekannte jüngst Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer. "Mit dem Sieg gegen Großwallstadt haben wir jedoch einen anderen Weg eingeschlagen, deshalb gehe ich optimistisch in die letzten Wochen des Jahres", so der Nationalspieler.

Im Entscheidungsspiel gegen den HSV plagen die Löwen - ähnlich wie die Hamburger - allerdings Verletzungssorgen. Der serbische Rückraumspieler {Zcaron}arko Sesum fällt mit einem Bänderriss im linken Ellenbogen aus. Fraglich sind zudem Kreisläufer Bjarte Myrhol (Rückenprobleme), Ex-HSV-Spieler Krzysztof Lijewski (Erkältung) sowie Patrick Groetzki und Börge Lund (beide mit Knieproblemen). "Wenn wir gegen den HSV etwas reißen wollen, müssen wir in allen Bereichen unser Optimum rausholen", warnt angesichts dessen Trainer Gudmundsson.

Doch auch der HSV ist personell noch immer angeschlagen. So wird Nationalspieler Michael Kraus zwar mit der Mannschaft nach Mannheim reisen - über den Einsatz des 28-Jährigen (Muskelfaserriss) soll jedoch erst kurz vor Spielbeginn entschieden werden.